Medizintechnik kurz erklärt

Was ist Radiofrequenzablation?

23. Februar 2023, 9:58 Uhr | Ute Häußler
Radiofrequenzablation Medizinelektronik Thermoablation Krebs Schilddrüsentumor
© Pixabay

Die Radiofrequenzablation (RFA) wird auch als Hochfrequenzablation oder Thermoablation bezeichnet. Gewebe wird dabei mit Hitze oder Kälte lokal zerstört. Die Radiofrequenzablation kommt häufig bei Tumoren und Metastasen zum Einsatz, seit neuestem auch für Schilddrüsenknoten.

Die RFA-Methode nutzt hochfrequenten Strom um das Tumorgewebe zu erhitzen, bei der Mikrowellenablation (MWA) kommen hochfrequente Radiowellen zum Einsatz. In beiden Fällen wird der Tumor mit Hitze behandelt. Die »Kryoablation« dagegen friert Gewebe ein, um es zu zerstören.

Bei den minimalinvasiven Verfahren wird über eine dünne Nadel, die unter CT- oder Ultraschallkontrolle in den Tumor oder Knoten eingeführt wird, eine hochfrequente elektrische Energie abgegeben. Durch diese Energiezufuhr werden die Zellen im Knoten zerstört und dieser schrumpft. Dabei wird das umliegende Gewebe geschont. Meist wird bereits vor der Therapie durch eine Feinnadelpunktion festgestellt, ob der Knoten gutartig oder malignös ist.

Vorteile und Nachteile der Radiofrequenzablation

Die Radiofrequenzablation gilt als sehr sichere und erfolgsversprechende Methode, vor allem bei kleineren Tumoren. Sie ist eine schonende Alternative zur klassischen Operation. Bei dem Eingriff entsteht kaum Wundfläche, oft können Patienten bereits nach wenigen Tagen wieder nach Hause. Das Risiko von Komplikationen ist sehr gering, auch ist die Belastungsfähigkeit nicht eingeschränkt. Im Gegensatz zur Operation verbleibt das tote Gewebe allerdings im Körper und wird dort langsam abgebaut. Auch kann der Arzt angrenzendes Gewebe nicht mit eigenen Augen begutachten. Die Thermoablation eignet sich nur für eine kleine Anzahl an Tumoren und nur bis zu einer bestimmen Tumorgröße.

Indikationen für RFA-Therapie

Die Radiofrequenzablation ist etabliert für Lebertumore, auch einzelne Tumorherde in der Lunge oder Niere gelten damit als gut therapierbar. Oft wird die RFA als Alternative bei nicht operationsfähigen Patienten angewendet, oder als weniger belastende Behandlungsoption bei unkomplizierten kleinen Befunden. Für gutartige, aber schmerzende Knochentumore wie das Osteoid-Osteom hat die RFA eine Operation quasi verdrängt. Seit neuestem wird das Verfahren auch für Schilddrüsenknoten angewandt, vor allem weil die RFA das gesunde Schilddrüsengewebe schont.


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