Als Redakteurin sitzt man ja zum Glück nicht nur in der Redaktion, sondern darf das beschauliche Haar regelmäßig verlassen. Wirklich weit kommt man dabei selten, aber es zählt ja nicht das Reiseziel, sondern das Programm und da hatte 2018 einiges zu bieten – ein ganz persönlicher Rückblick.
Spätestens wenn »Last Christmas …« – ich höre ja schon auf – im Radio läuft, weiß man: Das Jahr neigt sich dem Ende. Neben Plätzchen, Glühwein und Bahnstreiks haben zu dieser Jahreszeit vor allem Jahresrückblicke Hochkonjunktur. Ich persönlich finde diese vor allem praktisch, denn mit den sinkenden Temperaturen friert auch mein Erinnerungsvermögen leicht ein. Was habe ich im Januar gemacht? Was war im März wichtig? Ging das neue Konzept der Cebit auf? Fragen über Fragen, die ich an dieser Stelle gerne beantworten möchte.
Nach der Völlerei ist vor dem Fitnesswahn: Ob die Veranstalter der Ispo die Messe deshalb in den Januar legen? Gut möglich, schließlich ist kein Sport-Outfit komplett ohne teure Fitnessuhr. Auch ich habe mich in diesem Jahr auf der Fitness-Messe umgesehen und musste eines ziemlich schnell lernen. Die kleinen Geräte als nettes Accessoire abzutun, wird ihnen nicht gerecht. Den Doktor ersetzen sie zwar noch nicht, aber sie sind auf dem besten Wege ihn vor allem bei der Langzeitüberwachung zu unterstützen.
Nürnberg geht immer
Auch wenn ich München wirklich mag, tut es auch mal gut, rauszukommen. Ein Trip nach Nürnberg ist dafür immer eine gute Gelegenheit. Da aber auch die fränkische Metropole im Februar sich nicht unbedingt von ihrer besten Seite zeigte, blieben Outdoor-Aktivitäten eher die Seltenheit. Außer man meint damit, von einer Messehalle in die nächste zu gehen – sowie auf der embedded world.
Danach hieß es erstmal Beine hochlegen und Erkältung auskurieren. Schön wärs! Aber nun gut, ich will nicht meckern. Denn mit der Lopec fand sozusagen das nächste Heimspiel statt. Die Messe für organische und gedruckte Elektronik besticht nicht unbedingt durch ihre Größe. Aber was dort gezeigt wird, ist filigranes Hightech. Zwar wird es noch dauern, bis die Produkte den Massenmarkt erreichen, aber sowohl die Verfahren als auch die verwendeten Materialien werden stetig weiterentwickelt.
Auch außerhalb Bayerns gibt es Messen
Um eines vorweg zu nehmen. Ich habe 2018 auch ab und an meine Komfortzone verlassen. Auch wenn es mir natürlich sehr gelegen kam, dass die MT-Connect Anfang April ebenfalls in Nürnberg stattfand. Das war es dann aber erstmal mit den kurzen Wegen und den entspannten Tagen.
Denn nur eine Woche später ging es für mich nach Stuttgart zur Medtec Europe. Und in derselben Woche zur ConhIT nach Berlin. Ziemlich was los in der Medtech-Branche und auch im neuen Jahr wird es nicht ruhiger. Anders als zunächst angekündigt wird es auch 2019 sowohl in Nürnberg als auch in Stuttgart jeweils eine Medtech-Messe geben.
Im Mai hieß es dann erstmal zuhause bleiben. Aber nicht lange, denn im Juni ging es dann zur Cebit nach Hannover. Denn auch die Consumer-Messe hatte sich Healthcare ganz groß auf die Agenda geschrieben. Auch wenn der »d!talk healthcare« durchaus interessant war, geholfen hat auch das nichts. Seit wenigen Wochen ist bekannt: Die Cebit in Hannover, das war einmal.
Alles auf Anfang
Aber spätestens danach hatte ich mir meinen Urlaub wirklich verdient. Der hätte eigentlich auch direkt bis November gehen können. Denn – und das habe ich 2018 gelernt – ein electronica Jahr ist ein besonderes Jahr. Nur blöd, dass das die Veranstalter des Messeduos Medica/Compamed nicht interessierte. Oder war es umgekehrt? Denn die Messen fanden in diesem Jahr nahezu zeitgleich statt. Also hieß es München – Düsseldorf – München. Aber auch das habe ich überlebt.
Und das war er auch schon, mein kleiner, aber dafür persönlicher Rückblick auf das Messejahr 2018. Obwohl eine Anekdote habe ich noch. Vielleicht hat der ein oder andere von Ihnen den Trailer zur eMEC gesehen. In dem durfte ich mich auch schauspielerisch austoben. Ich finde vor allem den Mediziner und den Elektroniker habe ich überzeugend dargestellt. Allein das ist schon Highlight genug. Aber die größte Überraschung folgte an meinem ersten Tag auf der electronica: Ich in überdimensionaler Dauerschleife im Eingangsbereich der Messehalle. Hat man auch nicht alle Tage.
Das war es jetzt aber wirklich. Nicht nur, weil ich demnächst in die Weihnachtsferien verschwinde, sondern auch weil die electronica in München tatsächlich das letzte Event in diesem Jahr war. Sollte es einen Messekreis geben, er hat sich am 16. November 2018 geschlossen. Irgendwie auch schade, aber die embedded world kommt schneller als wir Medizin+elektronik sagen können. Also ich freue mich auf ein spannendes Messejahr 2019, die vielen Gespräche in München, Nürnberg, Düsseldorf, etc. und auf viele neue spannenden Themen aus der Medtech- und Elektronikbranche.
Ich wünschen Ihnen eine schöne Vorweihnachtszeit, erholsame Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!