3D-Druck medizinischer Implantate

Evonik investiert in chinesisches Start-up

9. September 2019, 16:30 Uhr | Evonik
Die im 3D-Druck hergestellten Implantate für die Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie ermöglichen eine schnellere Genesung und verringern die Operationsrisiken.
© Meditool via Evonik

Evonik investiert in das chinesische 3D-Druck Start-up Meditool, das das Implantate für die Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie herstellt. Der Chemiekonzern ist der Hauptinvestor der mit einem hohen einstelligen Millionen-Euro-Bereich ausgestatteten Finanzierungsrunde.

Meditool mit Sitz in Schanghai entwickelt Hardware- und Softwaresysteme, die Bilder gängiger Magnetresonanztomographen (MRT) und Computertomographen (CT) direkt lesen und verarbeiten können. Aus diesen Daten generiert die Software ein druckbares 3D-Modell und sendet es an einen Drucker. Dieser fertigt die Implantate im 3D-Druck mit dem von Evonik gelieferten Hochleistungspolymer Polyetheretherketon (PEEK).

Der 3D-Druck ermöglicht eine individuelle Anpassung, sodass beispielsweise eine Platte exakt auf die Schädelform des Patienten abgestimmt werden kann. Dadurch verringert sich die Wahrscheinlichkeit weiterer Eingriffe, um die Größe, Form oder Position des Implantats anzupassen. Darüber hinaus besitzt PEEK eine geringere Wärmeleitfähigkeit als Metall. Für Patienten, die hohen oder niedrigen Temperaturen ausgesetzt sind, besteht dadurch nicht die Gefahr, dass sich das Implantat stark erwärmt oder abkühlt. Ferner ist das Material biokompatibel und folglich nicht schädlich für lebendes Gewebe. CT- und MRT-Untersuchungen sind nach der Operation ebenfalls möglich. (me)

Statt Metall kommt der Hochleistungskunststoff PEEK zum Einsatz.
Statt Metall kommt der Hochleistungskunststoff PEEK zum Einsatz.
© Meditool via Evonik

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