eMEC 2018: Behind the Scenes

»Kommunikation heißt nicht Frontalunterricht«

26. September 2018, 16:14 Uhr | Melanie Ehrhardt
Melanie Ehrhardt, Redakteurin Medizin+elektronik
© Weka

Erstmals diskutieren auf der eMEC am 15. November 2018 in München Mediziner und Elektroniker gemeinsam auf einer Veranstaltung über die Medizin der Zukunft. Von der Idee bis zum fertigen Programm ist es ein weiter Weg – ein Blick hinter die Kulissen.

Medizin und Elektronik passen gut zusammen. Logisch, sonst gäbe es ja weder die Zeitschrift noch das dazugehörige Portal. Von einem gleichberechtigten Verhältnis beider Seiten kann jedoch keine Rede sein. Selten kommen Mediziner, Pfleger und andere Vertreter des Gesundheitswesens raus aus der Position des reinen Anwenders. Dabei sind sie es, die am Ende darüber entscheiden, ob ein medizinelektronisches Gerät sich durchsetzt oder ungenutzt im hintersten Klinikflügel verstaubt. Denn zwischen nett gemeinter Entwicklung und innovativem Produkt liegt der Klinikalltag. Nur was sich dort bewährt, kann dabei helfen, die Versorgung der Patienten zu verbessern und im besten Fall auch das Personal bei der Arbeit zu entlasten. Ein Gerät, dessen Bedienung weder intuitiv noch sicher ist, gehört höchst wahrscheinlich nicht dazu. Doch genau diese Sichtweise fehlt wiederum den Elektronikern. Nicht weil sie das nicht berücksichtigen wollen, sondern weil sie eben Elektroniker und keine Mediziner sind. Kommunikation heißt das Medikament, das Visionen wie Medizin 4.0 – von der elektronischen Patientenakte bis hin zu intelligenten Prothesen – in die Realität umsetzt. Es geht nicht darum, wer von wem profitiert, sondern wie man gemeinsam die bestmögliche Medizin für jeden einzelnen Patienten gestaltet.

Genau dieses Miteinander war von Anfang die Idee hinter der electronica Medical Electronics Conference (eMEC), die die Messe München gemeinsam mit den Weka Fachmedien in diesem Jahr zum ersten Mal veranstaltet – Medizin meets Elektronik. Kommunikation heißt dabei jedoch nicht Frontalunterricht. Meine persönliche Meinung ist, dass es nichts Schlimmeres gibt, als den ganzen Tag in einem Raum von vorne beschallt zu werden. Zwar geht es nicht ganz ohne Vorträge, aber die müssen ja nicht das einzige Format sein. Für die eMEC entschieden wir uns daher, auch neue Formate auszuprobieren. So gibt es unter anderem Open Space Diskussionen, in denen das ganze Publikum eingeladen ist, mit zu diskutieren. Diese folgen keinem Skript; Verlauf und Ergebnis bleiben bis zum Schluss offen. Bei Pro&Con gehen zwei Personen in den öffentlichen Schlagabtausch. Wer hat die besseren Argumente? Das entscheidet das Publikum durch ein digitales Voting – live vor Ort. Und was wäre eine Konferenz ohne Start-ups? Auch sie werden im ICM München die Chance bekommen, sich und ihre Idee vorzustellen. Allerdings nicht abseits vom eigentlichen Geschehen, sondern auf der Bühne als fester Bestandteil der eMEC 2018.

Erstmals diskutieren auf der Electronica Medical Electronics Conference am 15. November 2018 in München Mediziner und Elektroniker gemeinsam über die ­Medizin der Zukunft. Mehr Infos: www.electronica.de/eMEC

Das hört sich schon gut an, lockt aber weder Besucher noch potentielle Referenten an. Doch bevor es überhaupt an die inhaltliche Gestaltung gehen konnte, galt es eine andere Herausforderung zu bewältigen. Denn wie den einen oder anderem Leser aufgefallen sein wird, findet im November nicht nur die electronica statt, sondern fast zeitgleich mit dem Messeduo Medica/Compamed die wichtigste Medizinmesse des Jahres. Im Klartext: Während die Elektroniker bereits in München sind, galt es einen Terminen zu finden, den auch die Mediziner, die sich zu dieser Jahreszeit in Düsseldorf befinden, wahrnehmen können. Am Ende einigte man sich auf den 15. November 2018. Ein Donnerstag, ein guter Tag für eine Konferenz.

Eine Idee macht noch lange kein fertiges Programm

Vermerken wir uns an dieser Stelle also ein Häkchen für Termin finden auf unserer imaginären To-Do-Liste. Durch ist man damit aber noch lange nicht. Es fehlen Programm, Referenten, Räumlichkeiten und so weiter und so fort. Hilfe kann da ja nie schaden, am besten in Form eines Programm-Komitees, das ebenfalls beide Seiten repräsentiert. Lange dauerte es nicht, die Wunschkandidaten zu überzeugen. Mit Prof. Dr. Oliver Hayden (TU München), Dr. Dominik Pförringer (Klinikum Rechts der Isar), Prof. Dr. Siegfried Jedamzik (Bayerische Telemedallianz), Hans-Peter Bursig (ZVEI), Josef Lechner (Analog Devices), Steven Dean (On Semiconductor), Reinhard Keil (arm) und Marc Schieder (Dracoon) ist vom Halbleiterspezialisten über den Softwareexperten bis hin zum praktizierenden Arzt alles dabei. Programm-Komitee: Häkchen.

Schon beim ersten Meeting wurde allen Beteiligten klar, dass das Vorhaben groß ist. Womöglich viel zu groß? Nicht wenn man sich einen vernünftigen roten Faden sucht. Der sollte sich nicht nur durch das Programm ziehen, sondern eben beide Seiten ansprechen. Ist es zu technisch, vergrault man womöglich die Mediziner. Ist es zu sehr Mainstream, kommen womöglich die Elektroniker nicht. Nach mehreren Anläufen fand man ihn dann schließlich: »The Connected Human – Healthier thanks to data and electronics?«. Gute Frage, nächste Frage. Wie lässt sich dieses doch recht weitläufige Thema am besten aufteilen? Dafür wurden zunächst die eingereichten Abstracts sortiert und dann ausgewählt, was soll rein und was kann raus. Am Ende standen vier Tracks fest: Regulatory & Safety: A Must Have or Brake on Innovation?«, »Smart Monitoring: Effective data versus Doctor Skills«, »The Digital Patient: Self-Measuring – Boon or Bane« sowie »The modern Cyborg – Well featured or easy victim?«. Programm aufstellen: done.

Bleibt im Grunde noch die Frage nach den Räumlichkeiten. Der einfachste Weg wäre sicherlich gewesen, die vier Tracks auf vier Räume aufzuteilen. Das steht jedoch im Widerspruch mit dem Konzept der eMEC. Also ein Raum? Ja und Nein. Da die Tracks nahezu zeitgleich ablaufen, sollten sie sich nicht gegenseitig stören. Außerdem sollte es möglich sein, zwischen diesen ohne großen Aufwand zu wechseln. Trennwände waren dementsprechend keine Option. Die Lösung: Infrarot-Kopfhörer. Die Besucher hören in ihrem jeweiligen Track nur das, was auf der Bühne erzählt wird. Wechseln sie den Track und damit die Bühne, müssen sie anschließend einfach nur den entsprechenden Kanal einstellen. Peinliches durch die Reihen drängeln oder nerviges Ausharren bleiben also erspart. Häkchen bei Räumlichkeiten finden.

VIP-Tickets für die eMEC 2018

Na dann kann es doch losgehen! Fast. Denn was wäre eine Veranstaltung mit innovativem Konzept ohne Besucher? Und an dieser Stelle kommen Sie ins Spiel. Wir verlosen 100 VIP-Tickets* für die diesjährige eMEC  am 15. November 2018  im ICM München. Dabei gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Alles was Sie dafür tun müssen, ist, uns eine E-Mail (redaktion@medizin-und-elektronik.de) mit dem Betreff »VIP-Ticket eMEC 2018« zu schreiben.

*Mit dem VIP-Ticket erhalten die Gewinner 20% Rabatt auf den regulären Eintrittspreis.

 


  1. »Kommunikation heißt nicht Frontalunterricht«
  2. eMEC 2018: Gesünder dank Elektronik und Daten?

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu WEKA FACHMEDIEN GmbH

Weitere Artikel zu Messe München GmbH