Bildgebende Systeme

Neue Software gegen Krebs

17. Juni 2013, 9:59 Uhr | Marcel Consée
Neue Schnittstellen verbinden Siemens-Linearbeschleuniger mit Varian-Software
© Siemens Healthcare

Die komplexesten Durchleuchtungsgeräte sind nutzlos, wenn die von ihnen gelieferten Daten nicht schnell und sinnvoll aufbereitet werden. Eine neue Software-Anbindung soll die Daten von Linearbeschleunigern noch aussagekräftiger machen.

Die im letzten Jahr ins Leben gerufene Kooperation zwischen Siemens Healthcare und Varian Medical Systems zeigt erste Erfolge: Im März 2013 hat die amerikanische Gesundheitsbehörde U.S. Food and Drug Administration (FDA) die Verbindung zwischen Varians Software »ARIA« und den Linearbeschleunigern (Linac) »Oncor« und »Primus« zugelassen.

»Die Entwicklung dieser Schnittstellen war ein wesentliches Ziel, als wir im vergangenen Jahr unsere Partnerschaft begründet haben«, kommentierte Walter Märzendorfer, CEO für Computertomographie und Radioonkologie bei Siemens Healthcare. Ärzte der US-amerikanischen Ohio State University nutzen jetzt Varians Software, um Strahlentherapie-Anwendungen mit medizinischen Linearbeschleunigern von Siemens vorzubereiten und auszuführen. Beide Unternehmen haben dafür Softwareschnittstellen entwickelt, die Varians Onkologie-Informations-System mit den Linacs und Bildgebungssystemen von Siemens verbinden.

»Seit wir im vergangenen Jahr die weltweite strategische Partnerschaft mit Siemens ins Leben gerufen haben, haben wir beständig daran gearbeitet, Softwareschnittstellen zu entwickeln, die es Kliniken mit Linearbeschleunigern von Siemens erlauben, die Patientenbehandlung mit Varian-Software zu steuern«, sagte Kolleen Kennedy, Präsidentin des Onkologie-System-Geschäfts von Varian. »Mit dieser neuen Schnittstelle können wir zu gut 80 Prozent der bei den Kunden eingesetzten Siemens-Systeme eine Verbindung herstellen. Damit kann nun der größte Teil der Siemens-Nutzer ARIA einführen, um die gesamte Behandlung zu steuern – von der Erstdiagnose bis hin zur Nachsorge.«

Die Installation an der Ohio State University ist für beide Unternehmen von einiger Bedeutung: »Damit bekräftigen wir unsere Verpflichtung gegenüber den Nutzern der Siemens-Technologien«, sagte Kennedy. »Wir können ihnen nun eine nahtlose Systemintegration anbieten – für verbesserten Workflow und effizienteres Arbeiten.«

Varian bietet onkologischen Therapiezentren ein neues Serviceprogramm an, das ihnen den Wechsel von anderen Onkologie-Informations-Systemen – beispielsweise »Lantis« von Siemens – zu ARIA erleichtert: So wurde dieses Programm entwickelt, um Kunden bei der Datenkonvertierung sowie mit Beratungsleistungen, Anwenderschulungen und Lizenzen für die Softwareanbindung zu unterstützen.


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