Smart Glasses

Zeiss und Telekom starten Joint Venture

8. Februar 2018, 13:00 Uhr | Telekom/Zeiss
Prototyp einer Datenbrille von Zeiss und Telekom.
© Telekom/Zeiss

Ein zu je 50 Prozent finanziertes Gemeinschaftsunternehmen treibt die Entwicklung der Technologie für Datenbrillen in den Bereichen Optik und Konnektivität voran. Ziel des Joint Ventures ist es, notwendige Bausteine für die Zukunftstechnologie mittelfristig marktreif zu entwickeln.

Zeiss und Deutsche Telekom bauen ihre Partnerschaft für Smart Glasses aus, die auf dem Mobile World Congress 2017 vorgestellt wurde. Unter dem Namen Tooz Technologies Inc. haben beide Unternehmen ein zu je 50 Prozent finanziertes Joint Venture gegründet, in dem die Entwicklungsprojekte gebündelt werden. Die neue Firma hat ihren Sitz in USA und Deutschland/ Aalen. Sie wird gemeinschaftlich gesteuert und übernimmt die strategische und operative Verantwortung für die Weiterentwicklung der von Zeiss erfunden optischen Technologie und der von der Telekom beigesteuerten Konnektivität sowie der verzögerungsfreien Anwendung.

In den vergnagenen Monaten haben beide Unternehmen in einem Developer Programm mit mehr als 40 Partnern aus Industrie, Handel und Wissenschaft Anwendungsfälle entwickelt. »Die vielfältigen und auch wirtschaftlich erfolgversprechenden Entwicklungsprojekte haben uns bestätigt, dass es für Smart Glasses einen Markt geben wird, sowohl bei Business- wie bei Endkunden«, so Christian Stangier, Senior Vice President Connected Devices bei der Telekom. Die Szenarien würden von der Logistik über Maintenance bis hin zu Fitness- und Gesundheitsanwendungen reichen.

Technologiekonvergenz und Konnektivität

»Ziel für eine bei Wirtschaft und Verbrauchern akzeptierte Datenbrille sind optische Brillanz, die unauffällige Nutzbarkeit sowie natürlich eine einfache, tägliche Anwendung, die dem Nutzer spürbaren Mehrwert bietet«, so Dr. Ulrich Simon, Leiter der Konzernfunktion Research and Technology bei Zeiss. Immer wenn beide Hände frei sein müssen und gleichzeitig Bilder, Daten und Kommunikationen verfügbar sein sollen, wird eine Datenbrille als nützlich empfunden. »Das kann in der Logistik sein, aber auch während der OP, wenn der Arzt zahlreiche, individuell selektierte Informationen braucht, und sich trotzdem voll und ganz auf das Operationsgeschehen konzentrieren muss.«

Wesentlich für einen Markterfolg von Datenbrillen ist eine gute Konnektivität. Durch Edge Computing könnte notwendige Technik aus der Datenbrille in die Cloud ausgelagert werden. Damit die Funktionen der Brille dann verzögerungsfrei genutzt werden können, sind niedrige Reaktionszeiten des Netzes die Voraussetzung. Diese werden erreicht, indem die Daten zu möglichst nahe gelegenen Servern geschickt werden und von dort antworten. Die Rechenleistung steckt im Fall der Datenbrille dann nicht in der Brille, sondern in der Cloud. Damit wird das Gerät selbst kleiner, leichter, weniger heiß und die Batterielaufzeit erheblich verlängert – und natürlich vervielfacht sich so auch die Zahl möglichen Anwendungen. (me)


 


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