Mit der höhren Lebenserwartung der Menschen steigen auch die Gesundheitskosten. Anlass für medizinische Dienstleister, nach Möglichkeiten der Kostenreduktion zu suchen und dennoch ein hohes Behandlungsniveau zu gewährleisten.
Der medizinische Fortschritt schenkt unter anderem vielen Menschen mit chronischen Erkrankungen ein längeres Leben, wobei sie aber häufig auf fortlaufende medizinische Versorgung angewiesen sind. In diesem Zusammenhang gewinnen Medizinprodukte an Bedeutung, die dauerhafte eine Überwachung und Behandlung ermöglichen. Sinkende Preise für elektronische Geräte und die wachsende Verbreitung von Mobilfunk- und Internetdiensten sorgen zunehmend dafür, dass sich die medizinische Versorgung vom Krankenhaus zu den Patienten nach Hause zu verlagert.
Die Behandlung in den eigenen vier Wänden bietet zusätzliche Vorteile für die Patienten: Sie erfolgt in der gewohnten Umgebung und erspart lange, oft belastende Klinikaufenthalte sowie den Weg hin und zurück. Bei der Nierendialyse zum Beispiel ist die Behandlung zudem effektiver, wenn sie über einen längeren Zeitraum hinweg erfolgen kann, anstatt mit vielen Kurzauftenhalten in einem Dialysezentrum. Denn eine Hämodialyse, also das Reinigen und Filtern von Blut, die täglich über zwei bis drei Stunden läuft, kommt der normalen Funktion von gesunden Nieren viel näher.
Mit der häuslichen Versorgung ergeben sich auch neue Risiken und Begleiterscheinungen, mit denen sich die Hersteller im Rahmen ihrer Produktentwicklung frühzeitig auseinandersetzen sollten. Ein Krankenhaus bietet eine sterile und definierte Umgebung sowie geschultes Fachpersonal, das während einer Behandlung jederzeit verfügbar ist. Komplikationen sind außerhalb des Krankenhauses wahrscheinlicher und zugleich schlechter beherrschbar, und so kann ein Fehler etwa bei Bedienung oder Dosierung zu Hause zu Fehlfunktionen eines Geräts und in dessen Folge zu Komplikationen oder im Extremfall sogar zum Tod des Patienten führen. Die internationale Norm IEC 60601-1-11, Teile 1-11, legt die allgemeinen Anforderungen fest, die elektrische Medizingeräte im häuslichen Einsatz bezüglich grundlegender Sicherheit und Betriebseigenschaften erfüllen müssen. Sie ist gleichzeitig auch für die externen Netzteile zuständig, die solche Endgeräte mit Strom versorgen.