Additive Fertigung

3D-Druck trifft auf Glasverarbeitung 

1. Juli 2021, 8:42 Uhr | Nanoscribe
Mikrostrukturen aus Glas (rechts) sind sterilisierbar und biokompatibel, sodass sich der Fotolack GP-Silica optimal für Anwendungen im Bereich Life Science eignet.
© Nanoscribe

Nanoscribe präsentiert neues Glass Printing Explorer Set

Mit dem neuen Glass Printing Explorer Set präsentiert Nanoscribe laut eigener Aussage das erste kommerziell erhältliche hochpräzise additive Fertigungsverfahren und Druckmaterial für die 3D-Mikrofabrikation von Glas-Mikrostrukturen. Der neue Fotolack GP-Silica ist das Herzstück des Glass Printing Explorer Sets und der weltweit erste Fotolack für die Mikrofabrikation von Glas. Das Druckmaterial weist eine hohe optische Transparenz in Verbindung mit hervorragenden thermischen, mechanischen und chemischen Eigenschaften auf. Dies verspricht Potenzial für die Erforschung von Anwendungen in den Bereichen Life Science, Mikrofluidik, Mikrooptik, Materialwissenschaft und in der Mikrotechnik.

Das Glass Printing Explorer Set sei besonders geeignet für Anwendungen, die eine hohe Temperaturbeständigkeit in Kombination mit mechanischer und chemischer Stabilität sowie optischer Transparenz erfordern. Die Zwei-Photonen-Polymerisation (2PP) von Quarzglas ist daher vielversprechend für die Erforschung neuartiger Anwendungen wie zum Beispiel in den Bereichen Life Science, Mikrofluidik und Mikrooptik. »GP-Silica hat großes Potenzial für unsere Forschung zur Herstellung komplexer mikrofluidischer Systeme, wenngleich die erforderliche thermische Nachbearbeitung anspruchsvoll ist«, sagt Prof. Dr. Nicolas Muller, Assistenz-Professor und Head of Graphical Printing an der School of Engineering and Architecture of Fribourg (Schweiz).

Neue Materialklasse in der 3D-Mikrofabrikation 

Der Herstellungsprozess beginnt mit dem 2PP-basierten hochpräzisen 3D-Druck einer Mikrostruktur.
Der Herstellungsprozess beginnt mit dem 2PP-basierten hochpräzisen 3D-Druck einer Mikrostruktur.
© Nanoscribe

Der neue Fotolack begründet eine neue Materialklasse für die auf der Zwei-Photonen-Polymerisation basierende 3D-Mikrofabrikation. Das anorganische Druckmaterial ist ein Verbundwerkstoff aus Siliziumdioxid-Nanopartikeln, die in einer mit Licht härtbaren Bindermatrix dispergiert sind. Das Druckmaterial verfügt über die herausragenden Eigenschaften von Quarzglas, wie zum Beispiel eine hohe mechanische, thermische und chemische Stabilität. 

Das ermöglicht den 3D-Druck von Glasmikrostrukturen mit glatten Oberflächen in optischer Güte. Durch ein optisches Transmissionsfenster, das vom UV- bis in den Infrarotbereich reicht, eignet sich das neue Material auch für bildgebende Anwendungen in den Bereichen Life Science, Mikrofluidik, Mikrooptik oder für Mikroreaktoren.

Zweistufiger thermischer Prozess

Der neue Fotolack ist ein neuartiges Material und speziell auf die 3D-Mikrofabrikation mit Nanoscribe 3D-Druckern abgestimmt. Wie bei der Glasherstellung üblich, sind thermische Behandlungen notwendig: Der Fabrikationsprozess beginnt mit dem bekannten hochpräzisen 3D-Druckverfahren von Mikrostrukturen. 

Die auf diese Weise hergestellten Grünlinge bestehen aus Siliziumdioxid-Nanopartikeln, die homogen in einer polymeren Bindermatrix verteilt sind. In einem zweistufigen thermischen Prozess wird zunächst das Polymer aus der gedruckten Mikrostruktur entfernt. In einem zweiten Schritt verschmelzen die Siliziumdioxid-Nanopartikel miteinander und bilden die endgültige Mikrostruktur aus reinem Quarzglas. Das Glass Printing Explorer Set sei ein guter Einstieg in die hochpräzise additive Fertigung von Glasmikrostrukturen, deren Materialeigenschaften identisch mit jenen von handelsüblichem Quarzglas sind. (me)


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