Fliegender Medizin-Kurier

5G Klinik-Drohne hebt in Düsseldorf ab

11. Mai 2022, 9:23 Uhr | Ute Häußler
Eine 5G-Drohne transportiert parenterale Nahrung für Frühchen in Rekordzeit in die Kinderklinik des Uniklinikums Düsseldorf.
© Vodafon

Adé Rohrpost - Eine vernetzte Drohne transportiert erstmals in einem Testflug Nährstoff-Lösungen für Frühchen.

Der Klinikalltag ist durchgetaktet. Ein ständiger Balance-Akt aus Routine und Notfall. Umso wichtiger ist es, dass die Abläufe sitzen – vor allem in der Logistik, damit Medikamente an Ort und Stelle sind, wo sie gebraucht werden.

Dafür sorgt auf dem ca. 40 Hektar großen Gelände des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD) in vielen Fällen das Rohrpost-System. Wichtige Lieferungen, beispielsweise aus der Zentral-Apotheke, erhält das Pflegepersonal derzeit per Kurierdienst. 5G-Drohnen könnten das künftig ändern. Vodafone und das UKD haben den »Kurierdienst der Lüfte« jetzt für erste Tests abheben lassen.

450 Meter innerhalb von 40 Sekunden

»Wir haben über innovative Lösungsansätze zur Optimierung logistischer Abläufe nachgedacht«, so Frau Dr. Westhoff, Leiterin der Zentralapotheke am UKD. »Das Ziel dieser Überlegungen: Wo möglich und sinnvoll, die Automatisierung von Routine-Abläufen zu testen, um zukünftig einen verlässlichen, schnellen und priorisierten Transport über den Luftweg zu ermöglichen.«

Autonome Nährstoffe für Frühchen

Wie zum Beispiel der Transport von parenteraler Ernährung, welche täglich von den Mitarbeitenden der Zentral-Apotheke für die Frühchen in der Kinderklinik zubereitet wird. Genau diesen Transport der Nährstofflösung übernahm bei einem Testflug nun erstmals nicht der Kurierdienst, sondern eine 5G-vernetzte Drohne. Innerhalb von 40 Sekunden legte die Drohne eine Distanz von 450 Metern zurück und landete, inklusive Päckchen, sicher auf dem Dach der Kinderklinik. Dank Echtzeit-Netz wäre ein solcher Flug bereits heute komplett autonom und ohne manuelle Steuerung möglich.

Network Slicing im Echtzeit-Netz

»Mit 5G+ bringen wir Echtzeit-Mobilfunk ins Universitätsklinikum und Babynahrung bei ersten Tests in Rekordzeit dorthin, wo sie dringend benötigt wird. 5G+ reagiert so schnell wie das menschliche Nervensystem, übermittelt Positionsdaten von Drohnen blitzschnell und erhöht so die Sicherheit im Luftverkehr«, erklärt Vodafones Innovations-Chef Michael Reinartz nach dem erfolgreichen Testflug. »Denn durch unser 5G+-Netz und Technologien wie Network Slicing können die notwendige Bandbreite und Latenz für autonome Drohnenflüge ausfallsicher bereitgestellt werden.«

In Zukunft könnten im Klinikalltag auch weitere Medikamente per Drohne noch schneller über den direkten Luftweg des UKD transportiert werden.

 


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