Behandlungsliegen

Geräteschutz in das Design integrieren

18. Februar 2021, 8:38 Uhr | Linak
IRS-Systemfunktion für mehr Sicherheit in Behandlungsliegen
© Linak

Linak präsentiert neue Systemfunktion für mehr Sicherheit

Im Dezember 2020 hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (kurz BfArM) eine aktualisierte Empfehlung zu automatisch höhenverstellbaren Therapieliegen herausgegeben. Die aktuelle Empfehlung lautet nun: »energetisch verstellbare Therapieliegen sind derart zu konstruieren, dass Einklemmungen von Personen im Verstellmechanismus mit schwerwiegenden Folgen nicht möglich sind.« 

In der Vergangenheit kam es vereinzelt zu Unfällen durch unabsichtliches Betätigen der Liege. Bereits im Jahr 2004 wollte die BfArM mit Ihrer dort veröffentlichten Empfehlung derartige Risiken minimieren. Als mögliches Beispiel für die Umsetzung wurde seinerzeit eine Sperrbox genannt. Die Empfehlung wurde teilweise missinterpretiert, sodass das BfArM explizit eine Sperrbox fordere und diese Lösung als »Stand der Technik« anzusehen sei. Heute – 14 Jahre später heißt es in der Empfehlung weiter: »Hierbei gewählte Lösungen haben sich nach dem Prinzip der integrierten Sicherheit zu richten und sind damit möglichst zentral im Design des Produktes zu verankern, also auf der Ebene des Hub- und Antriebssystems. Hersteller haben dies zu beachten.«

IRS-Technologie schützt Geräte und Personal

Linak A/S, Nordborg (Dänermark) elektrische Antriebe, die den Empfehlungen des BfArM nachkommen, zum Beispiel die Systemfunktion Intelligenten Ratchet Spline (IRSTM). Die IRS ermögliche es, das Systemverhalten zu bestimmen, wenn eine Kollision erkannt wird. Anpassbare Verhaltensweise können sein:

  • Entgegengesetzes Verfahren zum Freisetzen des blockierenden Objekts
  • Individuell anpassbarer Fahrweg beim entgegengesetzten Verfahren 
  •  Akustisches oder optisches Signal bei Erkennung eines Hindernisses 
  • Bei Aktivierung des IRS Stoppen des Antriebs, ohne dass Zugkräfte entstehen

Die Spline-Funktion ist im Antrieb integriert und verhindert, dass der Antrieb Zugkräfte erzeugt, wenn die Bewegung blockiert wird. Herzstück ist laut Hersteller die Steuerung, die erkennt, wenn der Ratchet-Spline eingreift. Je nach Programmierung erzeugt sie bestimmte Fahrbefehle oder Signale. Die Funktionalität von IRS erfordert den Linearantrieb LA40HP (ebenfalls von Linak) in Kombination mit Steuerungen CO41, CO61, CO65, CO71 oder CA63. 

Über eine Software wird die elektrische Höhenverstellung innerhalb einer wählbaren Zeit deaktiviert, ohne dass der Anwender etwas tun muss. Möchte er die Liege wieder in Betrieb nehmen, genügt ein einfacher Tastendruck. Das Bedienelement kann individuell angebracht werden, zum Beispiel am Obergestell.

Der Hersteller hat im vergangen Jahr eine unabhängige Studie in Auftrag gegeben. Die Technische Universität Darmstadt hat diese unter Physiotherapeuten durchgeführt. Unter anderem wurden die Nutzer nach Ihren Vorstellungen zur Verbesserung der technischen Sicherheit gefragt. Ein Großteil der Befragten gab dabei an, dass man sich mehr Automation wünsche, um von manuellen Tätigkeiten wegzukommen. Diese seien alle umständlich und zeitintensiv. (me)


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