Das Labor im Schuh

Sensoren optimieren sportmedizinische Diagnostik

1. Juni 2023, 17:05 Uhr | Kathrin Veigel
Moticon will mit Sensortechnik kostengünstige biomechanische Analysen für Ärzte und Therapeuten ermöglichen.
© Moticon

Bei Moticon entsteht im Rahmen eines Forschungsprojekts mit Hilfe modernster medizinischer Sensortechnik die weltweit erste Datenbank für automatisierte sportmotorische Tests. Involviert in das Projekt sind die University of Southern California und die Paris Lodron Universität Salzburg.

Die Datenerhebung für die Studie erfolgt mit der Moticon-Produktlinie ReGo, einer Sensorsohle in Kombination mit einer App, die sportmotorische Tests durchführt und objektivierte Ergebnisse liefert. ReGo erhebt Kraftwerte, plantare Druckverteilung am Fuß sowie Fußposition, Sprungweite und Bodenkontaktzeiten.

Mehrere hundert Athleten aus verschiedenen Sportarten, Altersgruppen und Leistungsniveaus werden an der Datenerhebung teilnehmen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurden bereits über 100 Sportler in ganz Europa vermessen.

Die Technologie der, ursprünglich für den Leistungssport entstehenden, Datenbank stößt nun aber insbesondere bei Ärzten und Therapeuten im Bereich Orthopädie, Rehabilitation, Sportmedizin und Physiotherapie auf großes Interesse. 

Grund dafür: Die in Literatur und Praxis etabliertenTestmethoden mussten bisher entweder manuell erhoben werden und konnten daher ungenau sein oder sie erforderten komplizierte und kostspielige Messtechnik. Ein voll eingerichtetes Biomechanik-Labor, das hohe fünfstellige Summen in der Einrichtung kostet, wurde benötigt, um valide und reproduzierbare Ergebnisse zu generieren. Zur Auswertung waren dann zusätzlich spezialisierte Wissenschaftler oder Mediziner notwendig.

All das geht nun auf Knopfdruck: Die Sensorsohle ReGo und die zugehörige App bieten Ärzten und Therapeuten jeder Praxisgröße erstmals Zugang zu objektiven, kostengünstigen und ortsunabhängigen biomechanischen Analysen, die bis dato fast ausschließlich Universitäten, großen Kliniken und dem Spitzensport vorbehalten waren. Ergebnisse werden sofort durch die App ausgewertet und verständlich dokumentiert.

Das Biomechaniklabor im Schuh eröffnet somit diverse Möglichkeiten für die Rehabilitation nach Frakturen, in der Prävention, für Baseline Screenings und für sportmedizinische Tests in Reha-Zentren bis hin zu telemedizinischen Anwendungen mit Biofeedback-Training und Ganganalyse. (kv)

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