Messtechnik/Sensorik

Start-up des Monats: Accensors

6. November 2020, 10:23 Uhr | medical design
Anwendung finden die Foliensensoren unter anderem in der Biotechnologie, der Medizintechnik sowie in der pharmazeutischen Industrie.
© InnoMe

Sensorbasiertes Upgrade nach Maß

Junge Gründer, große Ideen – Start-ups trauen sich das, wovor große Unternehmen oft Angst haben. Sie machen einfach. Von der Diabetes-App über intelligente Prothesen bis hin zu Pflegerobotern: Kein Vorhaben scheint zu groß oder gar abwegig. Wir stellen einige dieser Köpfe und ihre Ideen genauer vor. Dieses Mal: Accensors*. Das Unternehmen aus Espelkamp entwickelt und fertigt folienbasierte Sensoren.

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Die Vision des Teams lautet: »Messen Sie dort, wo Sie noch nie zuvor waren«
Die Vision des Teams lautet: »Messen Sie dort, wo Sie noch nie zuvor waren«
© InnoMe

Wie lautet euer Elevator Pitch?

Wir von Accensors realisieren den Kunden zugeschnittene Sensorik und Aktuatoren auf Folienbasis. So entstehen Foliensensorsysteme, welche flach, flexibel, formbar, elastisch und dehnbar sind und beispielsweise um einen Katheter gewickelt oder in Wearables mit direktem Hautkontakt installiert werden können. So entstehen medizinische Hardwareprodukte, die noch mehr Erkenntnisse und Informationen liefern, um den Patienten fokussierter zu beobachten sowie zielgerichteter zu therapieren. 

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Als Entwickler sucht man im Produktentwicklungsprozess nach passenden Sensoren am Markt, man findet aber bei Conrad, Digikey oder sonst wo einfach keinen passenden Sensor für die Einbausituation, die einfache multiparametrische Messung oder Kostenstruktur. Unsere Idee ist, dass man sich seinen Sensor selbst bauen kann. Wir setzen hier auf Additive Fertigungsverfahren wie beispielsweise gedruckte Elektronik, was es ermöglicht kundenspezifische Sensorsysteme in kleinen, mittleren und hochvolumen Stückzahlen zu produzieren.

Was war euer größter Erfolg?

Das ist schwer zu sagen, in unseren Augen ist es nicht dieser eine Erfolg der einen auszeichnet und stolz macht. Vielmehr ist es das überwiegend positive Feedback vom Markt, die Wertschätzung unserer ersten Kunden weiterhin mit uns zusammen zu arbeiten oder die neuen Chancen, die sich auftuen, welche sich uns am Anfang nicht geboten hätten.

Und der größte Rückschlag?

Aus wirtschaftlicher Sicht mussten wir lernen, dass eine erfolgreiche Produktentwicklung nicht gleich auch wirtschaftlichen Erfolg bedeutet. Besonders bei einer neuen erklärungsbedürftigen Technologie, muss sehr viel in Erläuterung und Überzeugung investiert werden. Das mussten wir erst lernen, verstehen und akzeptieren, aber wer ein technologischer Vorreiter sein möchte muss eben auch die Pionierarbeit leisten. Aus technischer Sicht ist das einfacher zu beschreiben. Dadurch das wir neue Sensorkonzepte entwickeln und diese dann zum ersten Mal erproben, testen und validieren, kommt es schon mal zu Rückschlägen, wenn die Selektivität, Sensitivität, das Ansprechverhalten ober die Langzeitstabilität nicht passt.

Wo seht ihr euch in fünf Jahren?

Unser Ziel ist es die Technologie der Foliensensorik weiter im Markt zu etablieren. Wir möchten stolz darauf sein, dass mithilfe unserer Sensoren ein Benefit im Gesundheitsmarkt für Patienten, Mediziner, Pflegepersonal und Angehörige entsteht. Unternehmenstechnisch möchten  wir uns global aufstellen, um weltweit Sensorentwicklung und Serienproduktion abbilden zu können. Zudem werden wir unseren Nachhaltigkeitsgedanken weiter schärfen und möchten ein Recycling-Konzept realisieren.

Wie sieht die Medizin der Zukunft aus?

Individueller, personalisierter, digitaler, fokussierter, sicherer und dadurch wahrscheinlich auch besser. Allerdings nur, wenn wir es im Medizinbereich hinbekommen, technologische Unterstützung sinnvoll einzusetzen und eine Akzeptanz schaffen. Nicht die Akzeptanz einfordern, sondern die Akzeptanz durch realen Nutzen hervorrufen.

Fakten zum Start-up

  • Anzahl der Kunden: 30 
  • Gründung: 2015
  • Mitarbeiter: 23 
  • Finanzierung: KfW-Kredit zur Innovationsförderung, Gesellschafterdarlehn, Finanzierungsrunde in Vorbereitung

Homepage: https://accensors.com 

* Accensors ist der Geschäftsbereich Sensoren des Start-ups InnoMe

Anmerkung: Dieser Beitrag erschien zuerst in der medical design 6/2020. Hier geht’s zum kostenfreien ePaper.

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