Wearables

Stromsparende Blutzuckermessung ohne Stechen

5. Juli 2021, 8:00 Uhr | Analog Devices
Bei der kontinuierlichen Blutzuckermessung erfolgt die Überwachung der Glukosewerte mithilfe eines Patches am Oberarm.
© Meiqi

Analog Devices liefert Sensor für chinesisches CGM-Gerät

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Mit mehr als 125 Millionen Diabetikern ist China weltweit das Land mit den meisten Diabetespatienten. Um diesen wachsenden Markt zu adressieren, arbeitet Meiqi gemeinsam mit Analog Devices (ADI) an der Entwicklung eines kostengünstigen und dennoch ausdauernden Gerätes für die kontinuierliche Glukosemessung (CGM). CGM-Geräte liefern viele einzelne Glukosewerte in kurzen Abständen. Diese fügen sich zu einem Gesamtbild zusammen, das es möglich macht, den Stoffwechsel rund um die Uhr zu beobachten. Das heißt, eine solche minimalinvasive Methode bietet eine zweckmäßigere, effektivere und erschwinglichere Möglichkeit für ein proaktives Management des Blutzuckerspiegels. 

Weiterer Vorteil für den Diabetiker: Er muss sich nicht mehr mehrmals am Tag in den Finger stechen. Stattdessen nutzen die Geräte einen winzigen, unter der Haut angebrachten Sensor, um über den gesamten Tag den Blutzuckerspiegel zu messen. Die Daten werden an ein Smartphone oder eine Smartwatch übermittelt, von wo sie anschließend in die Cloud hochgeladen werden. Diese beinahe echtzeitaktuellen Informationen helfen den Patienten dabei, ihre körperliche Aktivität, ihre Nahrungsaufnahme oder ihren Insulinspiegel zeitnah anzupassen, und tragen so dazu bei, die Häufigkeit von Über- oder Unterzuckerungen zu reduzieren. 

Die mobilen Geräte bestehen aus einem kleinen, am Körper angebrachten Pflaster mit einer Nadel, einem Sensor und einer mobilen Impedanzmessungs-Technologie. Im Fall von Meiqui kommt diese von Analog Devices. Für das äußerst wichtige Sensorelement wählte der CGM-Spezialist zudem den ADI-Baustein AD5950 wegen seiner kleinen Abmessungen und seiner Low-Voltage-Eigenschaften. Der chinesische Hersteller suchte aber nicht nur einfach nach einem Technologiepartner, der beim Design des Gen3-Modells helfen sollte. Es ging auch darum, eine gemeinsame Vision zu verwirklichen. 

Blutzuckermessung am Oberarm

CGM-Geräte arbeiten mit einem Mikrosensor, der normalerweise am Arm angebracht ist und fortlaufend den Glukosespiegel in der interstitiellen Flüssigkeit überwacht. Dabei handelt es sich um eine dünne Flüssigkeitsschicht, die das Gewebe unmittelbar unterhalb der Haut umgibt. Die CGM-Technik liefert rund um die Uhr Informationen über den Blutzuckerspiegel und übermittelt die Daten an eine App, um beispielsweise gefährliche Situationen wie Unterzuckerung zu vermeiden.

Während die Medizin mit der CGM-Technik von einem reaktiven auf einen eher prädiktiven Ansatz übergeht, kommt es entscheidend darauf an, das richtige Signalverarbeitungs-Know-how zur Realisierung dieser Technologie zu finden. Ohne diese technische Expertise ist die Umstellung auf eine prädiktive und personalisierte Medizin schlicht unmöglich. Dieser Umstieg steht und fällt mit der Qualität der fortlaufend vom Patienten eingeholten Informationen sowie mit der Fähigkeit, diese Informationen über die Zeit präziser und belastbarer zu überwachen und zu bewerten. 

Anmerkung: Dieser Artikel erschien zuerst in der Markt & Technik 13/2021 vom 1. April 2021 ab S. 43. Hier geht's zum kostenfreien ePaper


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