3D-Druck

Der ideale Stützpfeiler für die Zahnkrone

30. September 2021, 8:50 Uhr | Trumpf
Mit dem Preform-Verfahren soll die Herstellung von Abutments effizienter und materialsparender gelingen.
© Trumpf

Trumpf präsentiert neues Verfahren für effizienteren Abutment-Druck

Schwerpunkt 3D-Druck in der Medizin

Trumpf hat auf der Fachmesse für Dentaltechnik IDS (22. - 25. September 2021) in Köln ein neues Verfahren vorgestellt, mit welchem sich die Herstellung von individuellem, implantangetragenem Zahnersatz effizienter gestalten lässt. Im Mittelpunkt steht hierbei die Produktion von »Abutments«, also der Verbindungsstücke zwischen Zahnimplantat und der sichtbaren Zahnkrone.

Der speziell für die Dentalindustrie konzipierte 3D-Drucker TruPrint 1000 druckt in einem Druckvorgang bis zu 64 solcher Implantantabutments – und zwar in weniger als drei Stunden. Möglich wird dies durch sogenannte Preforms. Hierbei handelt es sich um spezielle Basen, eine Art Unterbau, mit vorgefertigter Implantat-Anschlussgeometrie und flacher Plattform, auf die sich dann mit dem 3D-Drucker ein individueller Anteil aus einer Chrom-Kobald-Legierung oder aus Titan aufdrucken lässt. So entsteht das Abutment, welches schließlich die Zahnkrone trägt.

Drucken statt fräsen

Konventionell werden individuelle Abutments häufig gefräst, auf Basisteile aufgeklebt oder im aufwändigen Angussverfahren hergestellt. Mit dem neuen Preform-Verfahren gelinge die Herstellung nun effizienter und materialsparender. »Implantatgetragener Zahnersatz ist das weltweit am stärksten wachsende Segment in der Dentalindustrie«, sagt Reinhard Sroka, Branchenmanager Dental bei Trumpf. Daher werde es für Dentallabore immer dringlicher, mit hochproduktiven 3D-Druckern dieses lukrative Zukunftsfeld für sich zu erschließen und so auf den wachsenden Kosten- und Konkurrenzdruck in der Branche zu reagieren.

Für das Preform-Verfahren hat der Hersteller eine spezielle Adapterplatte entwickelt, die sich vor dem Druckvorgang mit Preforms bestücken, in den 3D-Drucker TruPrint 1000 einsetzen und sich anschließend vollautomatisch kalibrieren lässt. Der Drucker ist wahlweise mit einem oder zwei Lasern ausgestattet und schmilzt im pulverbettbasierten Herstellungsverfahren »Laser Metal Fusion« das Metallpulver Schicht für Schicht auf. So entstehen die individuellen Abutments.

Allrounder in der Implantatprothetik

Die Vorteile der additiven Fertigung von Abutments liegen nicht nur in der erhöhten Produktivität, sondern auch in der Geometriefreiheit. So sind Anwendern hinsichtlich der Positionierung der Schraubenkanäle kaum Grenzen gesetzt und auch komplexe Strukturen problemlos realisierbar.

Mit dem neuen Preform-Verfahren erweitert Trumpf das Einsatzspektrum der für die Zahntechnik prädestinierten TruPrint 1000 und macht sie zum Allrounder in der Implantatprothetik. Zudem bietet die Multiplate-Option die Möglichkeit, die Anlage mit bis zu vier Bauplattformen auch über Nacht und am Wochenende automatisiert produzieren zu lassen; die Plattformen wechseln nach Abschluss eines Fertigungsvorgangs automatisch und lagern direkt in der Maschine.

Derzeit ist die Multiplate-Funktion nicht mit dem neuen Preform-Verfahren anwendbar. Die Funktion der additiven Fertigung individueller Abutments ist für alle neuen Maschinen des Typs TruPrint 1000 erhältlich. Anlagen der aktuellen Serie sind zudem nachrüstbar.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu TRUMPF GmbH + Co. KG (Holding)