Plasmatechnologie in der Medizin

Funktionalisierung von Implantaten

24. Mai 2019, 15:00 Uhr | Relyon Plasma
Das ImplaPrep-Gerät eigent sich für die automatische Funktionalisierung von Implantaten.
© Relyon Plasma

Relyon Plasma präsentierte auf der Medtec Live drei neue Konzepte zur Nutzung von Plasmatechnologie in der Medizin- und Kosmetikbranche. Das ImplaPrep-Konzept beispielsweise ist ein neuer Prototyp für die Funktionalisierung von Implantaten zur Optimierung des Benetzungsverhaltens.

Mit dem Gerät ist eine automatisierte Plasmabehandlung unmittelbar vor der Implantation möglich. Hierzu wird das Implantat in eine kleine Plasmakammer eingesetzt, in der anschließend per Knopfdruck eine 30-sekündige Plasmabehandlung gestartet wird. Damit das Implantat gleichmäßig behandelt wird, rotiert es vor der Plasmaentladung.

Nach der Behandlung wird das produzierte Ozon in einem 10-sekündigen Prozess automatisch durch einen Aktivkohlefilter neutralisiert. Alle Behandlungsschritte werden über ein Display und LED Signale angezeigt. Durch die Funktionalisierung der Oberflächen mit Atmosphärendruckplasma wird die Oberfläche gereinigt, das Implantat sterilisiert und so das Infektionsrisiko verringert. Die bessere Benetzbarkeit fördert die Zellanlagerung auf der Oberfläche des Implantates und der Heilungsprozess wird beschleunigt

Konzept für kosmetische Hautbehandlung

Zur kosmetischen Plasmabehandlung wurde der Prototyp BeautyPlas entwickelt. Dieser kann zum einen für die kosmetische Behandlung der Haut verwendet werden. In diesem Fall wirkt das kalte Atmosphärendruckplasma auf komplexe Weise: über UV-Strahlen, reaktive Verbindungen und elektrische Felder.

Zum anderen findet das Gerät Anwendung in der Maniküre für die Vorbereitung der Fingernägel vor dem Lackieren oder vor dem Aufbringen künstlicher Fingernägel. In diesem Fall wird die Haftung verstärkt, so dass Nagellacke und künstliche Nägel zum einen besser und zum anderen länger halten.

Das Gerät selbst wird im Akkumodus betrieben und wird bei jeweils drei Watt und vier Pulsen pro Sekunde eingesetzt. Über eine Digitalanzeige kann der gewünschte Behandlungsmodus gewählt werden, der mittels einer Leistungseinstellung zwischen 20% und 100% reguliert werden kann.

Ionisierungsmodul zur Geruchsreduzierung

Die geruchsreduzierende Wirkung von Plasma macht sich das PiezoFresh Ionisierungsmodul zu Nutze. Eine mögliche Anwendung ist die Integration des Ionisierungsmoduls in eine Schuh- und Kleiderbox. Das Modul erzeugt Ozon und neutralisiert so den Geruch der Schuhe bzw. Kleidungsstücke. Durch die jeweilige Aufnahme kann das Modul erkennen wie groß das Volumen der Box ist und die Menge an Ozon dementsprechend anpassen. (me)


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