Kardiologie

Mitralklappen-Reparatursystem MitraClip G4

9. Oktober 2020, 8:56 Uhr | Abbott
MitraClip ist die erste minimalinvasive Transkatheter-Mitralklappenreparatur ihrer Art
© Abbott

Abbott erhält CE-Zertifizierung für minimalinvasives TMVR-Verfahren

Die Abbott GmbH, Wiesbaden, gibt bekannt, dass ihr minimalinvasives Transkatheter-Mitralklappen-Reparatursystem MitraClip der vierten Generation die CE-Kennzeichnung erhalten hat. MitraClip G4 ist nun für die Verwendung in Europa und anderen Ländern, die die CE-Kennzeichnung anerkennen, als nichtchirurgische Therapie zur Behandlung der Mitralklappeninsuffizienz (MI) beziehungsweise einer undichten Herzklappe zugelassen.

Zusätzlich zu einer optimierten Steuerung während der Implantation umfasst das neue System vier Clip-Größen, darunter zwei breitere Clips. Somit haben Ärzte eine größere Auswahl an Behandlungsoptionen, die auf die einzigartige Anatomie der Mitralklappe des Patienten zugeschnitten werden können. Das System verfügt zudem über unabhängig gesteuerte Greifer, mit denen während des Verfahrens bei Bedarf ein oder beide Mitralklappensegel gleichzeitig erfasst werden können.  

Minimalinvasiver Eingriff statt Operation

Die Mitralklappeninsuffizienz zählt zu den häufigsten Herzerkrankungen, jeder zehnte Erwachsene ab 75 Jahren ist davon betroffen. Bei dieser fortschreitenden Erkrankung schließt sich die Mitralklappe nicht vollständig, sodass das Blut in die falsche Richtung, also zurück in den linken Vorhof statt vorwärts, weiter in den Körper, fließt. Zwar lassen sich die Symptome der Mitralklappeninsuffizienz mit Medikamenten lindern, die undichte Klappe selbst lässt sich damit jedoch nicht behandeln. Vor der Einführung von Transkatheter-Mitralklappen-Reparatursystemen war die Operation am offenen Herzen die Standardbehandlung. Allerdings kommen nicht alle Patienten für einen solchen Eingriff infrage, da Komplikationen aufgrund von Komorbiditäten, fortgeschrittenem Alter oder anderen Problemen auftreten können. 

MitraClip ist laut Hersteller die erste minimalinvasive Transkatheter-Mitralklappenreparatur (TMVR – transcatheter mitral valve repair) ihrer Art, eine lebensrettende Therapieoption für bestimmte Patienten mit primärer oder sekundärer Mitralklappeninsuffizienz. Das kleine Implantat wird durch eine Beinvene zum Herzen geführt und verbindet Teile der Segel beziehungsweise Flügel der Mitralklappe wie eine Klammer, um den Blutrückfluss zu minimieren. Einmal angebracht, stellt der Clip die ordnungsgemäße Funktion der Mitralklappe und die Fähigkeit des Herzens, sauerstoffreiches Blut effizienter zu pumpen, wieder her. (me)


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