Lindera partnert mit Medifox Dan und verankert die KI-gestützte Bewegungsanalyse als DiPA im Pflegealltag.
Das Berliner Health-Tech-Unternehmen Lindera und der Softwareanbieter Medifox Dan machen künftig gemeinsame Sache. Medifox Dan integriert die Lindera SturzApp in seine Software-Plattform, sie ist damit bundesweit für 14.000 ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen zugänglich. Bisher wird das Sturzrisiko individuell von den Pflegenden ermittelt.
Die Lindera-App dagegen ermittelt einheitlich mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz das Sturzrisiko von pflegebedürftigen Menschen. Die Pflegenden nehmen per Smartphone ein kurzes Video vom Gang einer Person auf und beantworten gemeinsam einen Fragebogen. Die KI in der App berechnet so auf Merkmalen wie Symetrie, Schritthöhe oder Schrittlänge das präzise Sturzrisiko der Person und liefert individuelle Experten-Empfehlungen, um dieses zu senken. Die Dokumentation erfolgt ebenfalls direkt mobil. Das führt zur Entlastung bei der Sturzrisikoanalyse und Maßnahmenplanung und sichert die Qualität in der Betreuung.
Mit der Zusammenarbeit wollen Lindera und Medifox Dan dazu beitragen, neue mobile Arbeitsformen in der ambulanten wie auch in der stationären Pflege zu etablieren, Dokumentations- und Zeitaufwendige Arbeiten zu entlasten und so die Attraktivität des Berufsfelds zu steigern.
Was in der Gesundheitsbranche die DiGAs, sind in der Pfege die DiPAs. Die modulare Softwarelösung von Medifox Dan ermöglicht es, Technologien von Drittanbietern medienbruchfrei einzubinden. Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit wollen die beiden Firmen die Digitalisierung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Pflegeeinrichtungen zukunftsweisend vorantreiben – und bereiten damit auch den Weg für Digitale Pflegeanwendungen (DiPA), die ab Herbst in die Erstattung der gesetzlichen Pflegeversicherung fallen sollen.
Über die Rechtsverordnung der DiPA stimmen sich gegenwärtig noch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ab. Lindera plant, als einer der ersten digitalen Pflegeanwendungen in das Antragsverfahren zu gehen, um auch in der ambulanten Pflege erstattungsfähig zu werden. (uh)