Kalmeda

Diese App macht Tinnitus erträglich

30. April 2021, 12:50 Uhr | mynoise 
v.l.n.r.: Christof Schifferings, Norman Uhlmann, Dr. Uso Walter, Dr. Stefan Pennig, David Lange
© Kalmeda

Das Start-up mynoise bietet mit Kalmeda eine verhaltenstherapeutischen Tinnitus-App an

Junge Gründer, große Ideen – Start-ups trauen sich das, wovor große Unternehmen oft Angst haben. Sie machen einfach. Von der Diabetes-App über intelligente Prothesen bis hin zu Pflegerobotern: Kein Vorhaben scheint zu groß oder gar abwegig. Unternehmergeist ist nicht nur löblich, sondern gerade in der Medizintechnik nötig. Hier sind Start-ups keine Konkurrenten von Unternehmern und Ärzten, sie sind ihre Partner. Wir möchten einige dieser Köpfe und ihre Ideen genauer vorstellen. Dieses Mal: mynoise. Das Unternehmen aus Duisburg  will mit seiner App Kalmeda die Tinnitustherapie optimieren.

Wie lautet euer Elevator Pitch? 

Chronischer Tinnitus betrifft 5% der Bevölkerung und führt bei 2/3 der Betroffenen zu psychischen Problemen. Die einzige evidenzbasierte Therapie, die von den Leitlinien empfohlen wird, ist eine kognitive Verhaltenstherapie. Diese steht de facto jedoch nicht zur Verfügung. Daher haben wir mit der Kalmeda Tinnitus-App die erste digitale Verhaltenstherapie für Tinnituspatienten entwickelt, die den Betroffenen in einem mehrmonatigen, strukturierten Übungsprogramm zeigt, wie sie wieder mehr Ruhe in ihr Leben bringen. 

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Als niedergelassener HNO-Arzt hat unser Gründer Dr. Uso Walter die eklatante Versorgungslücke im Bereich der Verhaltenstherapien für Tinnituspatienten täglich erlebt. Die Idee war daher, eine jederzeit und überall verfügbare Tinnitustherapie zu entwickeln, die einfach zu handhaben, kostengünstig und beliebig skalierbar ist.
 

Anwendung von Kalmeda auf einem Smartphone
Anwendung von Kalmeda auf einem Smartphone
© Kalmeda

Was war euer größter Erfolg?

Die größten Erfolge waren die Zulassung als Medizinprodukt 2018 sowie die Listung als erste digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) in Deutschland 2020

Und der größte Rückschlag?

Im Rahmen der App-Entwicklung kam es immer wieder zu Liquiditätsengpässen, die teilweise zu Verzögerungen geführt haben. 

Wo seht ihr euch in fünf Jahren?

Die Tinnitustherapie mit der Kalmeda Tinnitus-App wird in Deutschland Standardtherapie bei chronischem Tinnitus sein. Die Therapie wird zukünftig auch international verfügbar sein. Durch die Einbindung von KI wird die Therapie darüber hinaus immer individueller werden.

Wie sieht die Medizin der Zukunft aus?

Die größte Chance für die Medizin der Zukunft liegt in der intelligenten Auswertung von Gesundheitsdaten und einer weitgehend personalisierten Medizin. Außerdem werden präventive Ansätze eine immer größere Rolle spielen. 

Fakten zum Start-up

Name mynoise GmbH
Gründung 2015
Mitarbeiter 5
Anzahl der Kunden 1500
Finanzierung Business Angel
Homepage www.kalmeda.de

 

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