Die Darmkrebs-Vorsorge kommt jetzt via App.
»Was hilft ein gutes Vorsorge-Angebot, wenn es kaum jemand wahrnimmt?«, fragt Dr. Petra Jessen, die Sprecherin der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte. »Alles, was wir bisher versucht haben, um die Menschen vom Screening-Programm der Krankenkassen zu überzeugen, hat leider noch zu wenig bewirkt.«
Obwohl die Vorsorge Darmkrebs in sehr vielen Fällen verhindert oder zumindest in einem heilbaren Stadium entdeckt, nehmen in Deutschland nur knapp 20 Prozent der anspruchsberechtigten am Screening-Programm teil. Offenbar haben die Aufklärungskampagnen große Bevölkerungsgruppen nicht erreicht. Das soll sich dank Digital Health jetzt ändern.
Und das ist auch notwendig: Trotz des 2019 eingeführten Einladungsverfahrens kommen die seitdem verschickten Briefe bei den Patienten nicht gut an, einige sind eher verschreckt. Die Barmer geht einen neuen Weg und spricht ihre Versicherten bereits im Alter ab 40 Jahren an, zehn Jahre früher als gesetzlich vorgegeben.
Die Krankenkasse hat ein niedrigschwelliges Angebot digital umgesetzt. Sie lädt Anspruchsberechtigte ein, einen Stuhltest für zu Hause anzufordern - via der Barmer-App über das Smartphone. Der Test wird dann kostenlos zur Auswertung verschickt. So einfach kann Vorsorge sein. (uh)