Messwerterfassung mit Mini-Datenlogger

Per Datenanalyse zum besseren Abschlag

11. April 2017, 9:27 Uhr | Thomas Brendel
Mit Unterstützung Golf spielen
© Bild: Otto Bock HealthCare

Passen Gehbehinderung und Golfsport zusammen? Mit den richtigen Hilfsmitteln auf jeden Fall. Entwicklungsingenieure von Otto Bock Mobility Solutions haben über Wochen das Nutzungsverhalten von Rollstuhlfahrern aufgezeichnet und analysiert. Ihr Ziel: Den Golf-Elektro-rollstuhl ParaGolfer optimieren.

Mobilität ist Lebensqualität – diesem Leitgedanken folgt die Otto Bock HealthCare GmbH seit jeher. Mit den vier Geschäftsbereichen Prothetik, Orthetik, Mobility Solutions sowie MedicalCare ist das 1919 gegründete Medizintechnik-Unternehmen in der Lage, beeinträchtigten Menschen eine breite Produktpalette und umfangreiche Dienstleistungen für ein unabhängigeres und selbstbestimmteres Leben anzubieten. Die Otto Bock HealthCare mit Hauptsitz in Duderstadt beschäftigt weltweit über 6000 Mitarbeiter.

Im Geschäftsbereich Mobility Solutions entwickeln die Ingenieure von Otto Bock technische Hilfsmittel für die Rehabilitation. Dies können Reha-Produkte wie Stehhilfen und Sitzsysteme sein, aber auch manuelle und elektrische Rollstühle für die unterschiedlichsten Anforderungen und Bedürfnisse. Vom robusten, flexiblen Faltrahmenrollstuhl bis zum elektrischen High-Tech-Gerät mit ausgeklügelten Steuerungsfunktionen müssen Rollstühle höchsten Ansprüchen in Sachen Technik, Funktionalität, individueller Anpassung, Robustheit und Design genügen.
Das konsequente Weiterentwickeln der Produkte mit genauer Orientierung am aktuellen Kundenbedarf ist von zentraler Bedeutung für den Erfolg des Unternehmens. Derzeit steht der Sportrollstuhl ParaGolfer im Fokus der Optimierungsbemühungen. Der gezielt auf den Golfsport ausgerichtete Elektrorollstuhl hat eine Aufstehhilfe und ist so konstruiert, dass sein Benutzer trotz Gehbehinderung einen sicheren Stand für den Abschlag hat. Der einstellbare Sitz hilft dem Golfspieler, sich optimal zum Ball zu positionieren. Gleichzeitig wird die dreirädrige Antriebskonfiguration den speziellen Anforderungen nach Geländegängigkeit auf dem Golfplatz gerecht.

Datenlogger identifizierenSchwachstellen

Um ein Produkt verbessern zu können, muss man zunächst mögliche Schwachstellen identifizieren und deren Auswirkungen analysieren. Daher haben die Ingenieure von Otto Bock verschiedene Datenlogger der Schweizer Firma MSR Electronics genutzt, um fundierte Erkenntnisse über die Produktnutzung des ParaGolfers zu gewinnen. MSR Electronics ist spezialisiert auf die Entwicklung miniaturisierter Datenlogger und hat sich besonders auf dem Gebiet der modularen Messtechnik einen Namen gemacht. Mit ausgefeilter Sensorik und Prozessortechnik zeichnen die kompakten, autonomen MSR-Datenlogger über lange Zeiträume hinweg die unterschiedlichsten physikalischen Umgebungs-Parameter auf.
Beim Golfsport-Elektrorollstuhl von Otto Bock haben die Ingenieure mit Datenloggern der Typen MSR145 und MSR160 die Frage untersucht, wie oft ein durchschnittlicher Spieler bei Bewältigung einer 18-Loch- Golfanlage die elektrische Sitz-Aufstehverstellung verwendet und welche Gesamt-Zyklenzahl anzusetzen ist, um die einwandfreie Funktion über die Produktlebensdauer hinweg zu gewährleisten. Dazu haben die Datenlogger die Parameter Reichweite, Geschwindigkeit, Häufigkeit der Aufstehzyklen, Strombedarf und Temperaturentwicklung erfasst. Ziel war es, nach der Auswertung der Daten die funktionellen Komponenten des ParaGolfers so auslegen zu können, dass sie die typischen Anforderungen der Kunden zuverlässig erfüllen.

Golfspieler / Otto Bock
Wie oft benutzt ein Golfspieler die elektrische Sitzaufstellung? Messungen mit Datenloggern sorgen für Klarheit.
© Bild: Otto Bock Mobility Solutions

  1. Per Datenanalyse zum besseren Abschlag
  2. Objektive Messwerte sorgen für Klarheit
  3. Labview hilft bei der Auswertung

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