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Aufrüsten für den Boom im 3D-Druck

12. Juli 2021, 7:46 Uhr | Evonik
Einweihung der neuen Polyamid-12-Anlage (v.l.n.r.): Michael Vassiliadis (Vorsitzender der IG BCE), Armin Laschet (Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen), Christian Kullmann (Vorstandsvorsitzender Evonik Industries AG) und Bernd Tönjes Aufsichtsratsvorsitzender Evonik Industries AG)
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Evonik nimmt neue Großanlage für Spezialkunststoff in Betrieb

Der Essener Chemiekonzern Evonik hat in seinem Werk in Marl fast 500 Millionen Euro in den Ausbau seiner Produktionskapazitäten für einen weltweit gefragten Spezialkunststoff investiert. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte am Donnerstag bei der Eröffnung der Anlage, die bislang größte Investition von Evonik in Deutschland sei »ein wichtiger Beitrag zur Zukunft des Ruhrgebiets und Nordrhein-Westfalens«. Mit der neuen Anlage würden hochwertige Arbeitsplätze geschaffen und gesichert. Laschet sprach von einem »neuen Kapitel Industriegeschichte«.

Evonik produziert in Marl den Spezialkunststoff Polyamid (PA) 12. Das Material war in den 1960er Jahren von den damaligen Chemischen Werken Hüls entwickelt worden. Heute kann er nach Angaben des Unternehmens unter anderem beim Automobilbau und in der Medizintechnik verwendet werden. Rohre aus PA 12 könnten einfach verlegt werden und etwa bei Gasleitungen die deutlich schwereren Rohre aus Stahl ersetzen. Einen Nachfrageschub gebe es auch durch die Entwicklung des 3D-Drucks, bei dem Polyamid 12 eingesetzt werde. Evonik sieht sich als Weltmarktführer bei diesem Kunststoff.

Mehrwert und neue Arbeitsplätze am Standort Deutschland

Die Produktion in der aus sieben Einheiten bestehende Anlage soll im Laufe des Jahres voll anlaufen. Im Wettbewerb, wer »die weltweit benötigten Kapazitäten für Hochleistungspolymere schneller aufbauen kann, hat das Ruhrgebiet gewonnen«, sagte Evonik-Vorstandschef Christian Kullmann. Es hätten auch Standorte in Asien mit sehr attraktiven Konditionen bereit gestanden. In Marl habe es aber «erstklassige Rahmenbedingungen für Investitionen dieser Größenordnung» gegeben.

Die Bauarbeiten für den neuen Anlagenkomplex sind nach knapp zwei Jahren nahezu abgeschlossen. Die einzelnen Anlagenteile gehen nun schrittweise in den Regelbetrieb über. Die komplette Inbetriebnahme erfolgt im vierten Quartal. Damit entstehen 120 neue hochqualifizierte Arbeitsplätze. Zugleich erhöht Evonik die Gesamtkapazität für das Hochleistungspolymer um mehr als 50 Prozent und verfügt damit in Marl über den weltweit größten Verbund zur Herstellung von PA-12. (dpa/me)


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