Gerresheimer entwickelt mit Merck

Digitaler Zwilling für transparente Lieferketten

31. Oktober 2022, 11:38 Uhr | Merck
© Merck

Eine individuelle ID verknüpft Primärverpackungen mit einem digitalen Zwilling, der Zugang zu den Qualitäts- und Prozessdaten von Artikeln gibt. Authentizität und Sicherheit sind durch patentierte kryptografische Anker und Zertifikate gewährleistet.

Merck arbeitet mit Gerresheimer an der transparenten Nachverfolgung von Medizinprodukten über die gesamte Lieferkette. Für die zuverlässige und sichere Rückverfolgbarkeit setzen die beiden Firmen auf die Technologie des »digitalen Zwillings«. Dank der Prozessautomatisierung soll die Qualität der Artikel bei gleichzeitiger Kosteneinsparung gesteigert werden. Mit der digitalen Transparenz sollen auch neue Geschäftsmodelle möglich sein.

Spritzen-Status per App

Das gemeinsame PoC-Projekt von Merck und Gerresheimer umfasst Spritzen mit sicherer und eindeutiger Kennung, eine Smartphone-App und den Zugang zu den Funktionen des digitalen Zwillings über die digitale Plattform von Merck. Die physische Primärverpackung wird dazu mit einem gesicherten »Schlüssel« versehen, über den die Verbindung zum dazugehörigen digitalen Zwilling herzustellen. Von der Produktion bis zum Patienten verbinden und sammeln die Primärverpackungen über die gesamte Lieferkette wichtige Daten, die mit ihrer eindeutigen Kennung verknüpft werden. Die Rückverfolgung der Gerresheimer Medizinprodukte erfolgt über eine Blockchain-basierte Plattform und patentierte Authentifizierungstechnologien von Merck.

Über die dazugehörige Smartphone-App können autorisierte Interessensgruppen wie Zulassungsinhaber und Qualitätssicherungsbeauftragte über die eindeutige Artikel-Kennung auf die hinterlegten Qualitäts- und Ursachenanalysen sowie Bearbeitungsfunktionen für Kundenreklamationen zugreifen:

  • Qualitätsdaten auf Abruf: Zugriff auf das maschinell lesbare Analysezertifikat sowie kosmetische und dimensionale Prüfdaten
  • Bearbeitung von Kundenreklamationen: effiziente Abwicklung von Kundenreklamationen – vom Markeneigentümer bis zum Hersteller – mit praktischer Übersicht wie auf einem Dashboard
  • Ursachenanalyse: Produktinformationen wie Spezifikationen und Aggregation auf verschiedenen Verpackungsebenen, ergänzt um qualitätsbezogene Daten, helfen bei der Fehleranalyse und der Identifikation von möglichen Problemquellen auf Container-Ebene.

Weitere Partner für nahtlose Rückverfolgbarkeit

Für einen Projekterfolg über die gesamte Lieferkette planen Merck und Gerresheimer weitere Prozessbeteiligte wie Auftragshersteller, Logistikdienstleister und Aufsichtsbehörden als Partner einzubieziehen, um die nahtlose Nachverfolgung von der Produktion bis zum Point-of-Care komplett abzudecken. Die dann automatisierte Geschäftslogik könnte dann auf M2M-Anwendungen ausgeweitet werdeb, die das automatisierte Erstellen von Zertifikaten und deren Austausch zwischen verschiedenen Parteien ermöglicht. (uh)

 


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Merck KGaA

Weitere Artikel zu Medizinelektronik