Diabetes Care

Digitalisierung beflügelt Geschäft von Roche

12. März 2020, 9:00 Uhr | Roche Diabetes Care
James Fischer ist Geschäftsführer der Roche Diabetes Care Deutschland GmbH.
© Roche

Roche blickt insgesamt auf ein erfolgreiches Jahr 2019 zurück. Insbesondere der Bereich Diabetes Care sorgt für eine positive Stimmung. Die neue Agenda lautet: Aufrechterhaltung des Kerngeschäfts und neue Chancen für digitale Lösungen.

Roche Diabetes Care bleibt mit einem Marktanteil von 35,8 Prozent weiterhin mit  Marktführer bei Blutzuckerteststreifen. Bei dem Blutzuckermessgerät Accu-Chek Guide konnte der Marktanteil 2019 um 1,75 Prozentpunkte gesteigert werden und liegt bei 7,84 Prozent. Das Umfeld bleibt weiterhin herausfordernd: Der klassische Teststreifenmarkt schrumpfte im letzten Jahr um 8 Prozent. Insgesamt verzeichnete die Roche Diabetes Care Deutschland GmbH 2019 einen Umsatz von 234 Millionen Euro.

Im Bereich der kontinuierlichen Glukosemessung konnte das Unternehmen hingegen einen Anstieg der Erstattungen für das Langzeit-CGM-System Eversense XL verzeichnen, diese war bei den gesetzlichen Krankenkassen bisher uneinheitlich. Mittlerweile haben über 85 Prozent der gesetzlich Versicherten mit entsprechender Indikation Zugang. Bei dem System handelt es sich um ein neuartiges Produkt, dessen Sensor bis zu sechs Monate unter die Haut eingesetzt wird. Roche Diabetes Care vertreibt das System in Deutschland in Kooperation mit dem Hersteller Senseonics.

Diabetes-App mySugr gewinnt neue Nutzer

2019 konnten die Nutzerzahlen der mySugr Tagebuch App weiter erhöht werden. Weltweit hat mySugr circa zwei Millionen registrierte Nutzer. In der App können Patienten ihre relevanten Daten digital dokumentieren und strukturiert auswerten. Das Wiener Start-up gehört seit 2017 zum Pharmakonzern – ein wichtiger Schritt innerhalb der Strategie, für die Weiterentwicklung des Portfolios auch auf Kooperationen mit Partnerunternehmen zu setzen.

Mit dem Ende 2019 in Kraft getretenen »Gesetz für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung und Innovation« (kurz Digitale-Versorgung-Gesetz – DVG) hat die Bundesregierung den Rahmen dafür geschaffen, dass digitale Gesundheitsanwendungen, zum Beispiel Apps, zukünftig von den Krankenkassen erstattet werden können. »Das DVG bietet eine große Chance, die Möglichkeiten digitaler Lösungen zukünftig in der breiten Versorgung einsetzen zu können«, sagt James Fischer, seit Juni 2019 Geschäftsführer von Roche Diabetes Care Deutschland.

Ärzte beim DVG miteinbeziehen

Die Rechtsverordnung zur genauen Auslegung des Gesetzes wird für Ende März 2020 erwartet. »Um die Chancen vollumfänglich zu nutzen, sollten Ärzte miteinbezogen werden und die erstattungsfähigen Anwendungen einen nachgewiesenen Nutzen haben«, so Fischer. Für die Evaluation digitaler Gesundheitslösungen würden Real-World-Daten eine besonders geeignete Möglichkeit darstellen, da sie gezielt Einblicke bieten können, wie die Anwendungen die Ergebinsse in der realen Versorgung beeinflussen. (me)


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