Innovationstag Mittelstand

Digitalisierung für bessere Behandlung und Pflege

22. März 2019, 11:00 Uhr | Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Mit Mikroelektronik bestücktes Bekleidungsstück für die Betreuung im ambulanten und stationären Bereich
© Freyer & Siegel

Am 9. Mai 2019 werden beim Innovationstag Mittelstand des BMWi in Berlin 300 kleine und mittlere Unternehmen sowie Forschungsinstitute aus dem gesamten Bundesgebiet und dem diesjährigen Gastland Österreich erwartet. Sie präsentieren über 200 Neuheiten aus ihren Entwicklungsabteilungen und Laboren.

Mehrheitlich verdanken die Entwicklung ihre Existenz einer Projektförderung durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Es kann auf eine über zehnjährige Geschichte zurückblicken, in deren Verlauf rund 6 Milliarden Euro Fördermittel bewilligt und über 40.000 Innovations-Projekte angeschoben wurden. Allein 2018 wurden über 500 Millionen Euro bewilligt und damit rund 3.200 neue Projekte initiiert - darunter etliche für medizinelektronische Vorhaben.

Mikroelektroniksystem zum Monitoring Pflegebedürftiger

So kommt aus dem Umland von Berlin die Firma Freyer & Siegel Elektronik GmbH & Co. KG mit einem textilbasierten und waschbaren Mikroelektroniksystem für den Einsatz in der Bekleidung Pflegebedürftiger im ambulanten und stationären Bereich. Verbundpartner des ZIM-Projekts sind das Sächsische Textilforschungsinstitut, die Biehler Sportswear GmbH & Co. KG, Limbach-Oberfrohna (Sachsen) und die Forschungsgruppe Geriatrie der Charité Universitätsmedizin Berlin. Vorteil ihres gemeinsam entwickelten Systems ist die Verknüpfung von textilen Sensoren und Elektronik und die integrierte Verarbeitung der Messdaten. Es soll unter anderem für pflegende Angehörige den Gesundheitszustand des Pflegebedürftigen darstellen und beginnende oder akute Notsituationen signalisieren und Handlungsempfehlungen geben.

Geleitet von Chips in Bodenplatten

Am Bahnhof, in Fußgängerzonen und anderen Arealen – das von der Technischen Hochschule Mittelhessen aus Gießen gemeinsam mit der F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG, Schwerte, entwickelte Leitsystem führt Blinde schnell und sicher durch die Stadt. In oder unter Bodenplatten verankerte RFID-Chips leiten die Informationen über ein Lesesystem am Blindenstock an eine Smartphone-App weiter. Einfach verlegt, nicht zu teuer, biete sich dieses System für vielbesuchte städtische Einrichtungen an, meint Projektleiterin Prof. Dr. Erdmuthe Meyer zu Bexten.

Multifunktionale Vitalüberwachung mit Notruffunktion

Das Institut für Holztechnologie, Dresden gGmbH, die Technische Universität Chemnitz und die Bauhaus-Universität Weimar präsentieren ein multifunktionales Vitalüberwachungssystem, mit dem bei lebensbedrohlichen oder gesundheitsgefährdenden Situationen von Pflegebedürftigen sowie Patienten rasch Hilfe eingeleitet werden kann: In textilbasierte Leichtbaukonstruktionen in Form von Polsterauflagen wurden faseroptische Sensoren zur Erfassung von Temperatur und Bewegung implantiert.

ZIM-Netzwerk forscht zu körpernaher Systemtechnik

15 Unternehmen und Hochschuleinrichtungen zeigen beim Innovationstag Forschungs- und Entwicklungsergebnisse ihres »BodyTec - Technologienetzwerks Körpernahe Systemtechnik«. Branchennahe Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Körpersensorik und -aktorik, die Miniaturisierung von Schaltungstechnik, der Einsatz elektroaktiver Polymere und organischer Elektronik sowie die Etablierung neuer Herstellungs- und Produktionsverfahren.

Mehr Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie unter www.zim.de

(me)


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