Infektions- und Pandemieforschung

Fraunhofer schlägt bei Roche Quartier auf

9. Mai 2022, 10:20 Uhr | Fraunhofer
Einweihung in Penzberg (v.l.n.r.): Stefan Korpan, Ullrich Opitz, Alexander Dobrindt, Raoul Klingner, Hubert Aiwanger, Klaus Haberda, Thomas Gudermann, Gerd Geisslinger, Michael Hölscher
© Benrhard Huber Fotografie

Die Fraunhofer-Gesellschaft hat ein Labor auf dem Campus des Biotechnologie-Zentrums von Roche in Penzberg eröffnet.

Am 6. Mai 2022 wurden die Labore des Fraunhofer-Standorts für Immunologie, Infektions- und Pandemieforschung in Penzberg/München eröffnet. Der feierlichen Zeremonie wohnten zahlreiche hochrangige politische, wissenschaftliche und lokale Gäste bei.

Ziel der Forschungen vor Ort ist es, pandemische Erreger zu identifizieren und zu charakterisieren, neue Diagnostika und Therapien zu entwickeln sowie die Rolle des Immunsystems bei Infektionserkrankungen besser zu verstehen. Bis zur Fertigstellung des eigenen Gebäudes nehmen die Forschenden ihre Arbeit in angemieteten Räumen bei Roche in Penzberg auf.

Neues Institut für Präzisionsmedizin

Ziel der Partner Roche, des LMU Klinikums München, der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und der Fraunhofer-Gesellschaft ist Präzisionsmedizin zum Wohle aller Patientinnen und Patienten. Dafür wird in Penzberg der Institutsstandort des Fraunhofer-Instituts für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP aufgebaut. Die Aufgabe des Instituts wird es sein, pandemische Erreger zu identifizieren und zu charakterisieren, neue Diagnostika und Therapien zu entwickeln sowie die Rolle des Immunsystems bei Infektionserkrankungen besser zu verstehen. Der neue Fraunhofer-Standort ist Teil eines Netzwerks für immunmediierte Erkrankungen, das künftig die gezielte Bündelung von relevanten Kräften in der deutschen Forschungslandschaft gewährleisten soll.

In diesem Zusammenhang entsteht in einer strategischen Partnerschaft zwischen Roche, der LMU, dem LMU Klinikum München und der Fraunhofer-Gesellschaft am Standort Penzberg/München ein Institutsstandort des Fraunhofer-Instituts für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP, in dem die Rolle des Immunsystems bei Infektionserkrankungen und Immunreaktionen charakterisiert werden soll.

Für die dauerhafte Unterbringung der neuen Forschungskapazitäten wurde ein Neubau im unmittelbaren Umfeld des Roche-Werksgeländes auf den Weg gebracht. Übergangsweise beginnen die Forschungsarbeiten in angemieteten Räumlichkeiten im Kompetenzzentrum für Life Sciences von Roche in Penzberg.

Prominente Stimmen in Penzberg

Der Freistaat Bayern, verteten durch Hubert Aiwanger, fördert die Immunologie- und Infektionsforschung mit 40 Millionen Euro. Aiwanger bezeichnete das neue Fraunhofer-Institut als »einmaliges Leuchtturmprojekt«. Von der staatlichen Förderung sollen die Bürger »durch neue Therapien und Medikamente profitieren«.

Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, will »einen Dreh- und Angelpunkt der nationalen Immunforschung schaffen« und damit auch »Strahlkraft auf internationaler Ebene entwickeln«.

Prof. Thomas Gudermann, Dekan der Medizinischen Fakultät der LMU, sagte: »Die Kooperation zwischen der akademischen Forschung und der Industrie gewinnt immer größere Bedeutung«.Prof. Michael Hoelscher, Standortleiter Penzberg/München, Fraunhofer ITMP und Direktor Abteilung Infektions- und Tropenmedizin, LMU Klinikum München, ergänzte: »Der Forschungsstandort München/Penzberg hat noch mehr zu bieten: Die nächsten Schritte werden eine Vernetzung mit den anderen wichtigen Forschungsinstitutionen in München sein, insbesondere mit unserer Schwesteruniversität der TUM und dem Helmholtz Zentrum München.«

»Das wissenschaftliche Konzept der Fraunhofer-Gesellschaft mit den vier Komponenten Medikamente, Diagnostik, Daten und medizinische Systeme ist die Basis für eine individualisierte Patientenversorgung«, macht Claus Haberda, Geschäftsführer der Roche Diagnostics GmbH, deutlich. »In die strategische Partnerschaft mit Fraunhofer und der Ludwig-Maximilians-Universität München bringt Roche seine komplementäre Expertise bei Medikamenten, Diagnostik und Daten ein; so können wir gemeinsam die Gesundheitsversorgung verbessern.«


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