Medtech-Fertigung

Künstliche Intelligenz für den Spritzguss

18. Oktober 2021, 14:00 Uhr | Symate
Medikamentenapplikator für Frühgeborene
© Murrplastik

Symate digitalisiert Kunststofffertigung für die Medizintechnik

Die Symate GmbH, Spezialist für die Optimierung von Fertigungsprozessen mit den Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI), erweitert das Qualitätsmanagement der Murrplastik Medizintechnik GmbH. Hierbei wird die KI-Plattform Detact Daten aus verschiedensten Quellen in der Produktion erfassen beziehungsweise analysieren und mögliche Ursachen für Abweichungen bei der Qualität definieren. Murrplastik erhält so ein flexibles und individuell anpassbares System, das eine lückenlos hohe Qualität und Effizienz der Produkte unterstützt. Zudem werden NIO-Teile, die beispielsweise in Anlaufphasen oder bei ungeplanten Einflüssen auf den Prozess entstehen, auf ein Minimum reduziert.

Im ersten Schritt wird Murrplastik Detact bei der Serienproduktion von Notausschaltern mit wechselnden Farbkombinationen und unterschiedlichen Komponenten einsetzen. Das sächsische Unternehmen produziert dabei täglich über 6.000 Komponenten für Notausschalter im Spritzgussverfahren. Um die Qualität dieser Produkte zu überwachen, setzt Murrplastik seit einiger Zeit auf ein spezielles CAQ-System, das Daten im CSV-Format liefert. Dieses wird nun um Detact erweitert.

Hierzu erläutert Ingolf Grahl, Geschäftsführer der Murrplastik Medizintechnik GmbH: »Unsere Anlage produziert alle 24 Sekunden 2K-Kunststoffteile mit sehr hohen Genauigkeitsanforderungen«. Diese werden von einem Roboter auf ein Fließband gelegt und in die Verpackung geschickt. »Nach dem Zufallsprinzip entnehmen wir in jeder Schicht mehrere Teile, um deren Qualität zu kontrollieren. Dabei untersuchen wir den Spritzguss und schauen nach der Maßhaltigkeit, Grat, Schlieren, Brandstellen und vielem mehr. Zusätzlich durchlaufen alle produzierten Teile eine Nachkontrolle. Diese Ergebnisse erfassen wir wiederum in einer Datei.«

Tag für Tag erhalte er eine Vielzahl von Daten in verschiedenen Formaten. Diese mussten bisher händisch ausgewertet werden und konnten somit im Nachhinein Rückschlüsse auf den Prozess ziehen. Mit Detact soll das nun anders werden, denn die KI-Plattform wird Daten aus verschiedenen Quellen erfassen beziehungsweise analysieren und somit einen großen Teil der Ursachenanalyse übernehmen. Das geschieht im laufenden Prozess und die Ergebnisse sind dann objektiv. »Für uns hat das einen klaren Vorteil: Wir erkennen Qualitätsprobleme sehr frühzeitig und ordnen deren Ursachen softwaregestützt eindeutig zu. So müssen wir nicht mehr im Nachhinein interpretieren, sondern können schon während der Produktion auf potenzielle Veränderungen reagieren und die Nachkontrolle auf ein Minimum reduzieren«. 


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