Transaktionen im Gesundheitsmarkt

Privatvermögen treibt den Boom voran

25. April 2019, 16:00 Uhr | PwC
Privatvermögen sorgen für Gesundheitsmarkt-Boom.
© Designed by Freepik*

Der Markt für Fusionen und Übernahmen im Gesundheitssektor entwickelt sich dynamisch: Das Jahr 2018 war durch zahlreiche Transaktionen im deutschen Gesundheitswesen geprägt. Insbesondere ist die Zahl der Transaktionen mit Beteiligung von Private-Equity-Firmen deutlich gestiegen.

»Die steigenden Ausgaben im Gesundheitswesen, die alternde Bevölkerung und die weiterhin anhaltende Niedrigzinsphase machen Investments im Healthcare-Sektor besonders attraktiv«, sagt Michael Burkhart, Leiter des Bereichs Gesundheitswirtschaft bei PwC. Hinzu komme, dass der Gesundheitsmarkt weitgehend unabhängig von konjunkturellen Schwankungen ist und noch ein großes Konsolidierungspotenzial bietet. »Dadurch werden wir auch in diesem Jahr weiterhin ein sehr dynamisches Transaktionsumfeld erleben.«

Pflegeeinrichtungen: Der Konsolidierungstrend hält weiter an

Besonders stark ist der Trend zur Marktkonsolidierung im Bereich der Pflege. Die wichtigsten Transaktionen waren 2018 der Kauf von Alloheim durch Nordic Capital von Carlyle, die Übernahme von Dorea durch die französische Groupe Maisons de Famille und der Erwerb von compassio durch die Schönes Leben Gruppe (Waterland).

Sehr groß ist auch die Nachfrage nach Pflegeheimimmobilien. Als Investoren waren im vergangenen Jahr etwa die Unternehmen Aedifica, Deutsche Wohnen und Confinimmo besonders aktiv. »Die hohe Nachfrage sorgt dafür, dass die Investitionsvolumina steigen und die Renditeerwartungen sinken«, so von Friesen.

Fokus auf der Intensivpflege

Ähnlich dynamisch wie in der Pflege entwickelt sich der Transaktionsmarkt auch im Bereich der ambulanten Versorgung. Die größten Deals des vergangenen Jahres wurden im Bereich der Intensivmedizin geschlossen: So übernahm Advent mit der Deutschen Fachpflege Gruppe 23 ambulante Pflegedienste. Ebenso gelang GHO Capital Partners die Übernahme der Linimed-Gruppe, eines führenden Anbieters von ambulanter Intensivpflege mit 44 deutschen Standorten.

Großes Interesse zeigen die Investoren auch am Ausbau von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Das gilt insbesondere für den Bereich der Zahnmedizin: So ist allein von September 2017 bis September 2018 die Zahl von vertragszahnärztlichen MVZ in der Hand von Private-Equity-Firmen um 79 Prozent gestiegen.

Krankenhäuser: Strategische Zusammenschlüsse dominieren

Weniger dynamisch zeigt sich der Transaktionsmarkt im stationären Sektor: Vereinzelte Käufe und Übernahmen von Krankenhäusern und Fachkliniken ergaben sich vor allem durch strategische Zusammenschlüsse und vereinzelte insolvenzgetriebene Trägerwechsel, so etwa die Übernahme der insolventen Paracelsus-Klinikkette durch den Schweizer Finanzinvestor Porterhouse.

Rehabilitationseinrichtungen: Moderate M&A-Aktivität

Ein ähnlich verhaltenes Bild zeichnet sich auch im Subsektor der Rehabilitationseinrichtungen ab. Die größte Transaktion im letzten Jahr war die Übertragung von 38 Reha-Einrichtungen von Fresenius Helios auf Fresenius Vamed. Aufmerksamkeit in der Branche zog auch der strategische Erwerb von Inoges durch die Celenus Kliniken auf sich. Die Branche erwartet den Verkauf des Klinikbetreibers Median, dem größten Betreiber im deutschen Rehamarkt.(me)

*Bild: Designed by Freepik


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Pricewaterhouse Coopers