Nachgefragt: Wissen aus der Praxis

Wann wurde der erste Herzschrittmacher implantiert?

27. August 2019, 12:30 Uhr | Melanie Ehrhardt
© Pixabay

Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten! Und gerade in der Medizintechnik fragt man sich ja oft: »Wieso, weshalb und vor allem warum?« In unserer Rubrik »Nachgefragt«, stellen wir nicht nur diese Fragen, wir beantworten sie auch. Diesmal: Wann wurde der erste Herzschrittmacher implantiert?

Der erste vollständig in den menschlichen Körper eingebettete Herzschrittmacher wurde am 8. Oktober 1958 von dem Arzt Åke Senning und dem Ingenieur der Firma Siemens Elema in Schweden dem Patienten Arne Larsson implantiert. Kurioserweise glaubten beide damals nicht an den langfristigen Erfolg der Herzschrittmacher. Mit heutigen Herzschrittmachern hat die Konstruktion der beiden nicht mehr wirklich viel gemeinsam – zumindest optisch.

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Zum Thema: Stromstöße aus der Schuhcremedose

Vor 60 Jahren, am 8. Oktober 1958, implantierte der schwedische Chirurg Åke Senning erstmals ein Herzschrittmacher-System in einen Körper – ein medizinscher Meilenstein. Heute werden in Deutschland jährlich etwa 100.000 Herzschrittmacher eingesetzt. mehr

 

Elmqvist baute die Transistoren und Batterien in eine Schuhcremedose ein, die er mit Epoxidharz ausgoss. Zwei Elektroden wurden mit Nähten am Herzmuskel befestigt und gaben dem Herzen von Larsson Impulse.  Doch die Freude währte nicht lang. Schon kurz nach dem Eingriff, noch am gleichen Tag, versagte das Gerät. Doch Elmqvist hatte damit gerechnet und einen zweiten Herzschrittmacher parat, der es Larsson ermöglichte, weiter zu leben.

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In Deutschland implantierte Heinz-Joachim Sykosch am 6. Oktober 1961 am Universitätsklinikum Düsseldorf den ersten rund 300 Gramm schweren Herzschrittmacher (Typ Chardack-Greatbatch 5850, Medtronic).  Empfänger war der 19-jährige Hans Gerd Finkentey,  der nach einem Motorradunfall in Lebensgefahr schwebte. Die Operation erfolge damals am offenen Herzen, der Brustraum musste aufgesägt werden. Der Herzschrittmacher war mit zehn Zinkoxid-Batterien bestückt mit einer Gesamtlaufzeit von ungefähr 18 Monaten.


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