mRNA-Technologie

Corona war erst der Anfang

13. April 2022, 11:32 Uhr | Melanie Erhardt
© Pixabay

Mit der Corona-Pandemie ist auch die mRNA-Technologie in den Fokus gerückt. Forschende sehen in ihr großes Potenzial.

Denn viele der schlimmsten Krankheiten der Gegenwart haben mit Viren zu tun, darunter diverse Krebsarten und Multiple Sklerose. Das ist – so paradox es klingt – eine gute Nachricht. Die Methode, Impfstoffe und maßgeschneiderte Medikamente herzustellen, wird vermutlich medizinische Erfolge möglich machen, von denen wir heute nur träumen können.

So neu, wie man vermuten möchte, ist die mRNA-Technologie aber nicht. Bekannt ist sie seit knapp 30 Jahren, bereits vor mehr als zehn Jahren wurden erste klinische Studien für die Krebstherapie beim Menschen durchgeführt. Die technischen Grundlagen und die Anwendungen wurden also schon lange untersucht und beschrieben, jedoch fehlten die Investitionen für eine Weiterentwicklung und eine reale Anwendung der Technologie. Die Covid-19-Pandemie machte diese Investitionen nun (endlich) möglich.

Wir haben uns diesen Booster wahrlich nicht gewünscht, werden aber langfristig von ihm profitieren. Denn viele Krankheiten wird man in Zukunft als beherrschbar einstufen oder als ganz ausgerottet betrachten, so wie beispielsweise die Pocken oder Polio. Impfung sei Dank. Die mRNA-Technologie sowie die gewaltigen Fortschritte im Bereich der Bioinformatik werden dabei eine zentrale Rolle spielen. Die Verbindung beider Bereiche wird helfen, dass Entwicklungen schneller zu den Menschen gelangen. Die dafür nötige Infrastruktur steht zu großen Teilen bereits heute zur Verfügung. Denn viele Unternehmen haben ihre mRNA- Produktion im Zuge der Pandemie ausgebaut, ebenso die nicht weniger wichtigen Zulieferbetriebe. Die Zukunft der Medizin beginnt jetzt und wir sind alle ein Teil davon.

Ich denke, ein besseres Schlusswort für mein letztes Editorial hätte ich mir nicht wünschen können. Denn wenn Sie – liebe Leserinnen und Leser – diese Ausgabe oder das E-Paper online lesen, habe ich das Team der medical-design bereits verlassen. Ich widme mich als Fachredakteurin zukünftig anderen Themen und Herausforderungen. Ich möchte die Gelegenheit dennoch nutzen, um mich bei Ihnen zu verabschieden und vor allem für Ihre Treue zu bedanken. Das gilt auch den zahlreichen Autoren und Autorinnen, mit denen ich in den vergangenen viereinhalb Jahren so viele schöne Artikel gemeinsam auf den Weg gebracht habe.

Ich wünsche Ihnen alles Gute, bleiben Sie gesund!

Melanie Ehrhardt


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu WEKA FACHMEDIEN GmbH