Dossier

Medizinroboter: Die Ärzte der Zukunft?

30. Juli 2019, 16:30 Uhr | Melanie Ehrhardt
Roboter (Symbolbild)
© Pixabay

Roboter sind aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken. Doch trotz technischem Fortschritt fungieren sie bisher nur als Assistent. Das kann, muss aber so nicht bleiben. Wo also geht die Reise hin? Diese Frage wollen wir mit unserem Dossier »Roboter in der Medizin« beantworten.

Aktualisiert: 14. Februar 2020, 11:19 Uhr

Heute würde wohl niemand mehr auf die Idee kommen, einen Medizinroboter »Robodoc« zu nennen. Einst Vorzeigemodell in Sachen Künstliche Intelligenz, ist der Operationsroboter heute vor allem eins: ein Lehrstück für die Medizingeschichte. Ursprünglich sollte das System, das in den 1990er Jahren in mehr als hundert deutschen OP-Sälen steht, das Einsetzen von Hüftgelenksprothesen genauer und einfacher machen – mit eindeutigen Vorteilen für die Patienten. Doch leider kommt es in vielen Fällen ganz anders. Etliche Male fräst Robodoc zu viel vom natürlichen Knochen ab, manchmal tut er dies sogar an völlig falscher Stelle. In anderen Fällen werden die umliegenden Muskeln so stark gedehnt, dass die Patienten monatelang mit Problemen zu kämpfen haben. Die Einführung von Robodoc zeigt, wie sich ein offenbar unausgereiftes Medizinprodukt auf dem Gesundheitsmarkt breitmachen konnte. Weil die OP-Maschine als technologisch hochwertig und fortschrittlich galt, war sie ein wichtiges Marketinginstrument der Kliniken. War? Wohl kaum, wer am Puls der Zeit operieren möchte, passt sich dem technischen Standard an. Und dieser beinhaltet eben auch OP-Roboter, gleichwohl die heutigen Systeme deutlich besser sind als vor 30 Jahren

Fachbeiträge

 

Ruhig in jeder Lage: Sprachsteuerung für OP-Roboterarm

Aktormed entwickelt und vertreibt Roboterarme für die Chirurgie. Um diesen noch mehr Flexibilität zu verleihen, setzt das Unternehmen mittlerweile auf Sprachsteuerung. Das Problem: Anders als bei der Steuerung mit Joystick reicht ein einfacher Mikrocontroller nicht mehr aus.

Hier gehts zum Beitrag


Auf Visite bei Brainlab: »Der Arzt soll nicht Computer spielen«

Brainlab gehört ohne Zweifel zu den Vorreitern in Sachen Digitaler OP. Davon kann man sich während einer Tour durch die Demoräume des Unternehmens in Riem überzeugen. Dabei zeigt sich: Es muss nicht immer die abwegigste Idee sein, um auf sich aufmerksam zu machen.

Hier geht’s zum Beitrag


DDS-Standard: Roboter, vernetzt euch

Im gesamten Bereich der Medizin kommen Roboter bereits zum Einsatz. Geräte-Entwickler müssen hier jedoch komplexe und strenge Designvorgaben erfüllen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen hinsichtlich Interoperabilität, Latenz und Datendurchsatz.

Hier geht’s zum Beitrag


Forschung & Entwicklung

 

Robotikforschung für die Medizin: Bis zur Marktreife ist es ein langer Weg

Robotik und Assistenzsysteme werden bereits in vielen medizinischen Bereichen erfolgreich eingesetzt, von der Diagnostik über die Behandlung bis hin zur Rehabilitation. Künftig sollen Ärzte, Chirurgen, Pflege- und Rehabilitationspersonal noch stärker entlastet werden. mehr


KI in der Psychotherapie: Roboter-Therapeuten brauchen Regeln

Ein Team der Technischen Universität München (TUM) hat jetzt erstmals systematisch untersucht, wie »verkörperte KI« schon heute hilft, psychische Erkrankungen zu behandeln. Das Fazit: Wichtige ethische Fragen zu dieser Technologie sind unbeantwortet. mehr


Autonom durchs Herz: Katheter findet seinen Einsatzort von selbst

Forscher haben einen Roboterkatheter entwickelt, der eigenständig durch Gefäße und Herz zum Einsatzort navigieren kann. In einem Tierversuch bewegte sich dieser erfolgreich durch schlagende, blutgefüllte Schweineherzen bis zu einer defekten Herzklappe. mehr


Biegsam wie ein Krakenarm: Roboterarme für große Greifer und kleine Endoskope

In einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt arbeiten Forscher an dünnen, präzise steuerbaren künstlichen Tentakeln. Diese können in Zukunft in der Medizin als Führungsdraht bei Herzoperationen oder als Endoskop bei Magen- und Darmspiegelungen zum Einsatz kommen. mehr

Aus der Praxis

 

Chirurgische Roboterplattform Carlo: Laser arbeitet sich Schicht für Schicht durch Knochen

In der Schweiz feierte die chirurgische Roboterplattform Carlo ihre Premerie. Das vermeldet der Hersteller AOT. Erstmals wurde der Schnitt des menschlichen Knochens mithilfe eines robotergestützten Laser-Osteotoms, anstelle eines herkömmlichen Instruments durchgeführt. mehr


Auszeichnung für Blue Ocean Robotics: UVD Robot erhält IERA Award 2019

Der 15. Innovations- und Entrepreneur-Award in Robotik und Automation (IERA) geht an den »UVD Robot« von Blue Ocean Robotics. Der kollaborative Roboter fährt autonom durch Krankenhäuser und sendet dabei konzentriertes UV-C-Licht aus, um Bakterien und andere schädliche Mikroorganismen zu beseitigen. mehr


Visualisierungssystem Tivato 700: Robotertechnologie für die Wirbelsäulenchirurgie

Mit dem Tivato 700 erweitert Zeiss sein Spektrum klinischer Anwendungen für Wirbelsäulenchirurgen. Das Unternehmen setzt damit laut eigener Aussage neue Maßstäbe in der minimal-invasiven Wirbelsäulenchirurgie. mehr


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu WEKA FACHMEDIEN GmbH