Rückverfolgbare Medizintechnik

Vorteil Laserbeschriftung

7. September 2022, 17:04 Uhr | Ute Häußler
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Medizinprodukte müssen für Mensch und Maschine jederzeit identifizierbar sein. Lasertechnik beschriftet dauerhaft, eindeutig und berührungslos. Spritzen, Kanülen, Implantate und Prothesen bleiben mechanisch unbelastet, ebenso OP-Besteck wie Pinzetten, Zangen oder Scheren bis zur kleinsten Schraube.

Augen auf bei der Typenwahl

Welcher Typ Laser für die Beschriftung der richtige ist, lässt sich pauschal kaum sagen. Jede Anwendung ist individuell zu bewerten. Beispielsweise entscheiden das zu beschriftende Produkt, dessen Material und Oberfläche. In aller Regel finden Metalle oder Kunststoffe Verwendung. Das „wo?“ und „wie?“ einer Beschriftung ist ebenfalls wichtig. Geht es um eine einzelne Arbeitsstation oder um Beschriftung vollautomatisch innerhalb einer Anlage? Im Falle des Letztgenannten ist von Relevanz, ob das Produkt während der Beschriftung ruht oder auf einem Förderband in Bewegung ist. Rückverfolgbarkeit kommt als branchenspezifische Forderung hinzu. Auf Medizintechnik angebrachte Codes und Markierungen müssen allen Ansprüchen an die Unique Device Identification (UDI) genügen, Fälschungen vorbeugen, Qualität und Prozesse sichern. Das gilt für steril erstmalig in den Verkehr gebrachte Einmalprodukte wie auch für jene Produkte, die mehrfach verwendet und nach dem Gebrauch wiederaufbereitet werden. Der Schlüssel zur Compliance-Sicherheit liegt in der dauerhaft hochwertigen Beschriftung. Anhand dieser lässt sich beispielsweise die Nummer einer chirurgischen Klemme zurückverfolgen, und anhand der hinterlegten Daten lassen sich weitere Exemplare einer Charge überprüfen. Mögliche Unzulänglichkeiten wie etwa eine Beanstandung bei Kontrollen werden damit eliminiert. Teileidentifikation trägt weiterhin entscheidend bei zur Rationalisierung von Verarbeitungsprozessen entlang der gesamten Herstellungskette.

Pro Fasertechnik

Bei Anforderungen nach einer Top-Beschriftung bei gleichzeitig hoher Performanz und langer Lebensdauer des entsprechenden Beschriftungssystems ist der Faserlaser besonders wirtschaftlich. Optimal abgestimmt mit der Anwendung, erzielen diese Laser einen sehr hohen Wirkungsgrad und benötigen deutlich weniger Energie, als man es beispielsweise vom CO2-Laser her kennt. Die gegenüber einem Druck- oder Etikettiersystem vergleichsweise höhere Investition in der Anschaffung amortisiert sich durch Wartungsfreiheit. Auch Verbrauchsmaterialien wie Farbbänder oder Etiketten oder das Nachfüllen von Tinte entfallen. Einzig die Bearbeitung organischer Stoffe wie Holz oder Textilien ist mit dem Faserlaser nicht üblich.

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Vorteile in der Anwendung

Beim Faserlaser bildet der Kern einer Glasfaser das laseraktive Medium. Die am Markt angebotenen umfänglichen Beschriftungssysteme bestehen aus einer Steuereinheit mit integrierter Strahlquelle und einem Scankopf, der mit der Strahlquelle verbunden ist. Die Strahlquellen des cab Typs XENO 4 bieten wahlweise 20, 30 oder 50 Watt Ausgangsleistung. Höchste Strahlleistungen werden durch die Bündelung mehrerer Fasern erzielt. Zur Bündelung des Laserstrahls wird der Scankopf mit einem Planfeldobjektiv bestückt, mit dem sich ein bestimmtes Beschriftungsfeld abdecken lässt. Als Faustregel in der Branche gilt: Je kleiner das Beschriftungsfeld des Objektivs, desto höher die Auflösung der Beschriftung. Beim XENO 4 lassen sich mittels verschiedener Planfeldobjektive Beschriftungsfelder zwischen 69 mm x 69 mm und 290 mm x 290 mm abdecken. In dessen Folge ergeben sich für die Anwender weitere Vorzüge:

•   Fokussierbarkeit auf kleinste Räume. Dank hoher Strahlqualität (M² < 1,8) lassen sich auch Bauteilformen wie Radien und unebene Flächen beschriften.

•   Bearbeitung unter High-Speed, weil stark gebündeltes Licht keine mechanischen Widerstände überwinden muss. Die Scanköpfe der XENO 4 ermöglichen 5.000 mm/s.

•   Markierungen gestochen scharf mit einer Auflösung von bis zu 1.000 dpi

•   Beschriftungen mit dem Faserlaser sind wischfest und bestehen gegen Säuren oder Laugen, Lösungsmittel, UV-Strahlung, Hitze und Abrieb.

Smarte Prozesse

Insbesondere für medizintechnische Industrieunternehmen ist entscheidend, dass der Laser in allen Belangen die Integration universell in Beschriftungsaufgaben einfach möglich macht. In Prozessleitsystemen werden unter Maschinen fortlaufend Informationen ausgetauscht, Daten eingespeist, verarbeitet oder abgeführt. »Smart« lautet dabei die Losung. Smarte Produkte oder Prozesse verfolgen immer den Ansatz, unseren Alltag einfacher zu machen, und dieser Ansatz ist im Grundsatz von Interesse. Insbesondere in Ländern mit einem hohen Lohnniveau sind Wertschöpfung und optimiertes Ressourcenmanagement entscheidend. Infolgedessen werden von den Unternehmen vorzugsweise Geräte gefordert, die nach dem Einbau in einer Anlage direkt mit deren Steuereinheit, anderen Geräten und Komponenten, der Logistik und den Menschen zu interagieren in der Lage sind. Im kooperativen Zusammenspiel erreichen die Lasersysteme ihre volle Funktionalität.


  1. Vorteil Laserbeschriftung
  2. MedTech-Konforme Integration

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