Antriebstechnik

Prothese aus dem 3D-Drucker

22. Mai 2020, 8:47 Uhr | JAT
Kinematisches Modell des 3D-Druckportals
© JAT

10-mal schneller mit neuen Rotationsdruckverfahren

Die Herstellung von Prothesen und Orthesen zur orthopädischen Erstversorgung ist unter konventionellen Methoden aufwendig, zeitintensiv und dementsprechend teuer. Der Herausforderung, diese Situation zu verbessern, stellt sich das pro-O-light Netzwerk zusammen mit der Hochschule Mittweida und mehreren Partnern aus der Maschinenbau- und Elektrobranche.

Mit einem 3D-Druckverfahren erhalten Patienten innerhalb kurzer Zeit, ohne mühsame Abnahme von Gipsabdrücken oder langwieriger Vermessung, eine individuelle Orthese mit einer offenen und angenehm zu tragenden Struktur. Die  Steigerung der Druckgeschwindigkeit wurde mit einem neuen Druckkonzept realisiert. Ein rotierender Arbeitstisch und der Einsatz von vier Druckköpfen, die gleichzeitig Material auftragen, ermöglichen die Herstellung einer Prothese in einer Stunde. Durch die sich drehende Druckplattform müssen die Extruder lediglich geringe Strecken verfahren, um die Bahnen der Prothese zu erstellen. Zusätzlich können durch die Verwendung mehrerer Druckköpfe unterschiedliche Materialien als Komposittechnik gleichzeitig verarbeitet werden.

Die Jenaer Antriebstechnik GmbH (JAT), Jena, entwickelte als Projektpartner das komplette Antriebssystem. Entgegen dem aktuellen Stand der Technik, bei dem die Druckköpfe nacheinander ihre Arbeitsposition anfahren und dort den Druckprozess durchführen, war ein Antriebskonzept erforderlich, bei dem die Extruder gleichzeitig und individuell positioniert werden. (me)


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