Start-up des Monats:UpNano

Kleine Kraftpakete aus dem 3D-Drucker

6. Dezember 2019, 14:30 Uhr | Medizin+elektronik
Großes Team, kleine Bauteile: Die Miniaturprofis aus Wien arbeiten mit ihrem Druckverfahren im Nanobereich.
© UpNano

Start-ups | Junge Gründer, große Ideen – Start-ups sind auch für die Medizin zu wichtigen Innovatoren geworden. Wir möchten einige dieser Köpfe genauer vorstellen. Dieses Mal: »UpNano«. Das Unternehmen aus Wien entwickelt und fertigt hochauflösende 3D-Drucksysteme.

Wie lautet euer Elevator Pitch?

Präzession ist nicht alles! Mit dem NanoOne kombinieren wir als erster Anbieter höchste Auflösung im 100 Nanometerbereich mit unerreicht hohem Durchsatz. Der patentierte Prozess ist bis zu 100-mal schneller als der bisherige Markstandard und wurde speziell für biologische Anwendungen entwickelt.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Alles begann vor mehr als 10 Jahren an der TU Wien. Der Anspruch des Gründerteams rund um Aleksandr Ovsianikov war es ein hochauflösendes 3D Druckverfahren zu entwickeln das die Verarbeitung von lebendigen Zellen ermöglicht, um diese direkt in mikrometergenaue 3D Strukturen einbetten zu können. Unser Druckprozess und die verwendeten Photopolymere sind biokompatibel. Lebedinge Zellen können in das Material eingemischt und direkt verdruckt oder auf vorgefertigten, sterilen Strukturen angesiedelt werden.

Was war euer größter Erfolg?

Mit steigendem Durchsatz des Drucksystems stieg auch das Interesse potentieller Kunden. Der größte Erfolg für UpNano ist es, neue Ansätze in der Forschung und vor allem die anschließende Skalierung der Produktideen zu ermöglichen.

Und der größte Rückschlag?

Trotz jahrelanger Forschung und einem Prozesspatent war der Schritt vom universitären Versuchsaufbau zu einem serienreifen Drucksystem ein großer. Nach der ersten Kundenbestellung galt es keine Zeit zu verlieren, in Rekordzeit wurde der gesamte Systemaufbau überarbeitet und optimiert sowie ein bedienerfreundliches Gehäusedesign umgesetzt. Was das Start-up quasi täglich vor neue Herausforderungen stellte.
 
Wo seht ihr euch in fünf Jahren?

Schnell ist dem Team noch nicht schnell genug – es wird bereits eifrig an der Weiterentwicklung der Technologie gearbeitet. Unser Ziel ist es, unseren Kunden zukünftig einen noch schnelleren Prozess bieten zu können. Besonders wichtig ist uns dabei auch die Automatisierung. Das große Ziel von UpNano ist es den hochauflösenden 3D-Druck auch im industriellen Umfeld zu etablieren und als Serienfertigungsverfahren den kommerziellen Mikro-Spritzguss zu ergänzen.

Wie sieht die Medizin der Zukunft aus?

Der Slogan »small ▪ fast ▪ powerful« von UpNano trifft nicht nur auf die Produkte des Unternehmens sondern auch auf aktuelle medizinische Innovationen. Sowohl Medizinprodukte an sich als auch die Zell- und Gewebeforschung setzten laufend neue Standards was Größe und Funktionalität betrifft. Vor allem die Patientenspezifität und Individualisierung wird dabei immer wichtiger, eines der Hauptargumente für Additive Fertigung.

Fakten zum Start-up

Anzahl der Kunden: 3

Gründung: 2019

Mitarbeiter: 10

Finanzierung: Private Investoren und öffentliche Förderungen

UpNano GmbH
www.upnano.at

 

Schlagworte: Start-up, 3D-Druck, Kunststoff


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