Orthopädie

Carbon trifft auf PEEK

9. Juni 2021, 10:20 Uhr | Solvay
Die Schrauben werden in der Fuß- und Sprunggelenkschirurgie eingesetzt
© Carbon22

Solvay und Carbon22 entwickeln gemeinsam kanüliertes Schraubensystem

Trends & Innovationen/ Werkstoffe

Carbon22, ein Unternehmen von GLW, Inc., hat für sein neues Creed kanüliertes Schraubensystem ein Zeniva Polyetheretherketon (PEEK) von Solvay gewählt. Das neue Schraubensystem wird in der Fuß- und Sprunggelenkschirurgie eingesetzt und hat vor Kurzem die 510(k) Freigabe der US-amerikanischen Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) erhalten.

Für den ortholuzenten hybriden Kunststoff-Metall-Verbund des neuen Systems wird vor der Endbearbeitung ein Titankern mit dem strahlendurchlässigen, medizintechnischen Zeniva PEEK von Solvay umspritzt. Diese hochleistungsfähige Werkstofflösung ermöglicht die bildgebende Darstellung der Schraube mittels Röntgenstrahlen oder Computertomografie (CT), während sie dem Chirurgen eine präzise Beurteilung anatomischer Details ohne optische Verzerrungen oder Artefakte ermöglicht.

Die neuen kanülierten Schrauben werden unter Einsatz einer besonderen Fertigungstechnologie von Carbon22 hergestellt. Das Verfahren trägt zur Kostenkontrolle bei, indem es den Materialabfall gegenüber traditionellen Titanschrauben reduziert. Diese erzeugen bei der spanenden Bearbeitung erhebliche Mengen an teurem Verschnitt. Darüber hinaus lässt sich der hybride Materialverbund mit schärferen Schneidspitzen bearbeiten, wie sie für reine PEEK-Schraubendesigns nicht geeignet sind. „

Während Titanschrauben für Röntgenstrahlen undurchlässig sind und die Bildgebung reiner PEEKSchrauben durch deren Durchmesser erschwert wird, lassen die hybriden Schauben die Röntgenstrahlen bis zum Knochen hindurch problemlos passieren. Die resultierende Kontur sorge für eine erheblich bessere Visualisierung der Knochenstruktur. Chirurgen können dies nutzen, um die exakte Positionierung der Schrauben während chirurgischer Eingriffe sicherzustellen sowie postoperativ zu überprüfen und den Heilungsverlauf bei Nachuntersuchungen zu beurteilen. (me)


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