Digital Health Messe

Die Relevanz der DMEA steigt

3. Mai 2023, 9:44 Uhr | Ute Häußler mit u.a. Material der Messe Berlin
Die DMEA verzeichnet ein deutliches Besucherwachstum und kann auch thematisch die Digitalisierung des Gesundheitswesens konkretisieren.
© Messe Berlin

Die DMEA 2023 zog über 16.000 Besucher nach Berlin, rund 700 Aussteller präsentierten ihre Produkte und Dienstleistungen für die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Zudem bestach die Messe für digitale Medinzintechnik durch wichtige Diskussionen zur deutschen Digital-Health-Transformation.

Vom 25. bis 27. April kamen auf dem Berliner Messegelände all die zusammen, die die Digitalisierung des Gesundheitswesens entscheidend voranbringen wollen. Mit einem Plus von fast 50 Prozent im Vergleich zur letzten Veranstaltung vor Corona und 45 Prozent im Vergleich zu 2022 konnte die DMEA die Teilnehmerzahl noch einmal deutlich steigern.

Dementsprechend zufrieden zeigte sich Dirk Hoffmann, Geschäftsführer der Messe Berlin: „Rund 30 Prozent mehr Aussteller und fast 50 Prozent mehr Besucherinnen und Besucher als vor der Pandemie – das ist ein starkes Zeichen und unterstreicht die Bedeutung der DMEA als eines der wichtigsten Digital Health Events in Europa. Die DMEA ist die ideale Plattform zum Austauschen, Informieren und Netzwerken hier in Berlin, einem der weltweit führenden Top-Standorte der Gesundheitswirtschaft.“

Alle Themen der Digitalisierung des Gesundheitswesens

Eröffnet wurde die DMEA auch 2023 wieder von Schirmherr Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach, der sich sichtlich freute so kurz nach der Veröffentlichung seiner Digitalisierungsstrategie die wichtigsten Ecke in seiner Keynote konkretisieren zu können. Er kündigte mehr Forschung zu KI an und möchte neue technische Entwicklungen auch bei Gesetzesvorhaben berücksichtigen. Die Inhalte der Rede Dr. Karl Lauterbachs und eine Einordnung gibt es im Beitrag "Ohne Daten kein Digital Health".

Thematisch spiegelte die DMEA die unterschiedlichen Facetten von Digital Health wider – von ePA, eRezept, KI, TI und DiGA über Datenschutz, Gesundheitsdatennutzung und Green-IT bis hin zu Interoperabilität und IT-Sicherheit. Die unterschiedlichen Diskussionforen und Podiumsdiskussionen behandelten z.B. Fragen wie "Wird die elektronische Patientenakte mit Opt-out-Funktion der Gamechanger?" oder "Datenschutz als Digitalisierungsbremse".

Das heißeste Messe-Gespräch
Die Debatte im bvitg-Debattierclub zwischen dem Datenschutzbeauftragten der Bundesregierung und dem Chef der Digitalagentur Gematik Dr. Markus Leyck Dieken gewann unfreiweillige Ironie als am ersten Messetag Gerüchte und Berichte über eine mögliche Absetzung von Leyck Dieken die Runde machten. Was für ein Timing! Der Gematik-Chef soll "einigen Protagonisten im Ministerium zu selbstbewusst und eigenständig geworden" sein, wie die Reporter von The Pioneer herausgefunden haben wollten. Laut heise.de war Leyck Dieken vor allem deshalb in die Kritik geraten, weil er beim Datenschutz des E-Rezepts eine Sicherheitslücke bewusst in Kauf genommen habe. Das Gesundheitsministerium dementierte später die Berichte um den Führungswechsel in der Gematik.

 

Medizintechnik Digital Health Messe DMEA 2023 Digitalisierung Lauterbach
Lars Anderegg und Jonas Jiménez konnten sich mit ihrer IT-Architektur den Nachwuchspreis für die beste Bachelorarbeit sichern. Der Preis für die beste Masterarbeit ging an Luisa Neubig für ihre Deep-Learning-unterstützte Analyse des Schluckens. Laura Hensel hat mit ihrer Arbeit zur Entwicklung eines hybriden Simulators zur Validierung eines sEMG-Verstärkers den Audience Award gewonnen.
© Messe Berlin

Start-Ups, Nachwuchs und Karriere

Für Start-Ups gab es in Halle 5.2 eine riesige Sonderfläche, mit dem Format "Start me up" konnte ein kuratierte Auswahl junger Unternehmer hre Geschäftsmodelle, Produkte und Services live präsentieren und so um potenzielle Partner, Investoren sowie Kunden pitchen. Die wichtigen Themen Karriere, Nachwuchs und Nachhaltigkeit sind im Nachwuchsformat DMEA sparks noch mehr in den Vordergrund gerückt worden. Studierende, Absolvent:innen und Young Professionals haben Kontakte in etablierte Unternehmen und zu Hochschulen und Klinik-IT-Abteilungen geknüpft – Arbeitgeber potenzielle neue Mitarbeiter:innen kennengelernt. Der DMEA-Nachwuchspreis (Bild) ging an Master und Bachelor-Studierende zum Thema IT-Architektur und Schluck-Analyse.

DMEA als deutsche Leitmesse

Eine treffende Zusammenfassung, weshalb die DMEA auch im nächsten Jahr vom 09. bis 11. April einen Besuch wert ist, lieferte Melanie Wendling, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Gesundheits-IT – bvitg e. V. als Veranstalter der DMEA: „Das Gute liegt wie im Volksmund nah: Die DMEA muss sich nicht hinter der HIMMS verstecken und niemand muss nach Israel oder in Europas Norden reisen, um zu sehen, wie auch das deutsche Gesundheitswesen sinnvoll, nutzerfreundlich und sektorübergreifend digitalisiert werden kann.“ (uh)


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