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Medizinelektronik am Puls der Zeit

11. November 2020, 9:43 Uhr | medical design
Stefan Steyerl (Analog Devices) hält die Keynote der eMEC 2020
© Weka Fachmedien/M. Ehrhardt

Nachbericht von der eMEC 2020

Die dritte Ausgabe der electronica Medical Electronics Conference (eMEC) war ein ganz besonderes Ereignis für Elektronik- und Medizintechnikbranche. Aufgrund der Corona-Beschränkungen konnte das Event in diesem Jahr nicht wie üblich als Präsenzveranstaltung im ICM München stattfinden. Doch den Veranstaltern – Messe München und Weka Fachmedien – gelang es, das Branchen-Highlight in die digitale Welt zu transformieren und ein zweitägiges Medizinelektronik-Universum zu schaffen. 

Rund 100 Experten tauchten bei der eMEC 2020 unter dem Motto »Medizin meets Elektronik« in eine virtuelle Event-Welt ein, die neben hochkarätigen Keynotes und Best-Cases auch zahlreiche Möglichkeiten zum Networking und Austausch bot. Auch in diesem Jahr führten Prof. Dr. Oliver Hayden (Heinz-Nixdorf-Lehrstuhl für Biomedizinische Elektronik) und Reinhard Keil (arm) gemeinsam mit Joachim Kroll (Weka Fachmedien) durch das jeweilige Tagesprogramm. Sie fungierten hierbei nicht nur als Bindeglied zwischen den Referenten in ihrem virtuellen Vortragsraum und den Teilnehmern vor den Bildschirmen, sondern fühlten den Experten mit Fragen auf den Zahn.

Tragbar, sicher und mobil

Die eMEC eröffnete in diesem Jahr Stefan Steyerl (Analog Devices). Nach einem kurzen Grußwort von Barbara Müller (Messe München), Prof. Dr. Oliver Hayden und Joachim Kroll ging Steyerl in seiner Keynote direkt auf das Thema ein, das die Menschen weltweit derzeit am meisten beschäftigt: die Corona-Pandemie. Sie habe gezeigt, wie anfällig die Gesundheitssysteme sind, und gleichzeitig die Einführung von Telemedizin-Lösungen, einschließlich der Fernüberwachung von Patienten und Testtechnologien, beschleunigt. »Zuverlässige, tragbare und ferngesteuerte Patientenüberwachungssysteme hängen jedoch von Präzisionsmessungen ab«, so Steyerl. 

Dass das am Ende nicht nur eine Frage der Mathematik ist, zeigten auch die restlichen Vorträge des ersten Veranstaltungstages. Unter dem Themencluster »Safety, Security & Regulatory« zeigten die Referenten, unter anderem von Keysight, Texas Instruments und Rhode Schwarz, das selbst der kleinste Sensor hohen Anforderungen und Ansprüchen gerecht werden muss – eine Herausforderung für Technik und Entwickler gleichermaßen.

KI braucht Daten

Spannend sollte es auch am zweiten Tag der eMEC 2020 werden, das zeigte schon die Eröffnungsrede von Olaf von Wackerbarth (GE Healthcare). Im Fokus seiner Keynote standen KI-Technologien und wie deren Einsatz die Medizin und Medizintechnik verändern. »Aber diese KI-Innovationen bekommen wir nicht umsonst«, warnte von Wackerbarth. Neben Geld seien dazu zwingend unsere intimsten Daten notwendig. Denn damit KI funktioniert, muss sie nun einmal mithilfe von Daten lernen. »Innovation bringt Fortschritt und in der Medizin berührt dieser Fortschritt unser Leben und unsere Lebensqualität«, so von Wackerbarth abschließend.

Das gilt natürlich nicht nur für die Algorithmen aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), sondern auch für Hardware, die zunehmen kleiner und mobiler wird. mHealth-Anwendungen haben insbesondere in der Corona-Pandemie an Zuspruch dazugewonnen. Indem sie Ärzten die Möglichkeiten geben, ihre Patienten auch außerhalb der Praxis in Echtzeit zu überwachen, bieten mHealth-Applikationen schon heute einen deutlichen Mehrwert. Das zeigten auch die Vorträge, die unter anderem von Maxim Integrated, RRC und Balluf kamen.
 


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