Vernetzter OP

Zuspruch für Online-Unterstützung wächst

13. September 2021, 8:06 Uhr | Bitkom
Für viele Patientinnen und Patienten ist der OP-Saal 4.0 realisitsch
© AdobeStock.com/mast3r

Mehrheit würde sich OP unterziehen, die aus der Ferne unterstützt wird

Schwerpunkt »Im digitalen OP«

Ob Routine-Eingriff oder lebensrettende Operation: Wenn Spezialwissen einer besonderen medizinischen Fachrichtung erforderlich ist, müssen Patientinnen und Patienten nicht zwingend in ein spezialisierteres Krankenhaus wechseln. Voll digitalisierte Operationssäle machen es möglich, dass Ärztinnen und Ärzte per Video zugeschaltet werden und dem Operations-Team vor Ort Hinweise zur Ausführung des Eingriffs geben.

Eingesetzt wird diese Methode bislang noch wenig in Deutschland – ein großer Teil der Menschen ist jedoch offen für die Online-Unterstützung im OP: So sagen 56 Prozent, sie würden sich unter solchen Umständen operieren lassen – sehr wenige (1 Prozent) haben dies sogar schon einmal getan. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.157 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren.

Demnach ist der Zuspruch für eine Video-Unterstützung bei einer OP über alle Altersklassen hoch: 66 Prozent der 16- bis 29-Jährigen können sich dies vorstellen, 52 Prozent der 30- bis 49-Jährigen und 62 Prozent der 50- bis 64-Jährigen. Auch bei den über 65-Jährigen ist der Anteil derer, die eine OP per Online-Unterstützung aus der Ferne durchführen lassen würden, mit 49 Prozent hoch.

Robotergestützte OPs bald Alltag

»Eine wachsende Anzahl an Kliniken in Deutschland verfügt über hochmoderne, vernetzte Operationssäle. Neue bildgebende Verfahren, Augmented Reality und Robotik unterstützen Ärztinnen und Ärzte insbesondere bei hochkomplizierten Eingriffen und sorgen für mehr Präzision und Sicherheit«, sagt Dr. Ariane Schenk, Bereichsleiterin Health & Pharma beim Bitkom. Auch wenn Spezialistinnen und Spezialisten per Video zugeschaltet werden, könnten sie wertvolle Erfahrungen oder Hinweise direkt in den OP-Saal weitergeben. 

Für viele Menschen ist das keine Science-Fiction: 65 Prozent glauben auch, dass ferngesteuerte, robotergestützte Operationen künftig alltäglich sein werden. »Smarte Krankenhäuser werden die medizinische Versorgung in Deutschland künftig deutlich verbessern«, so Schenk. Die flächendeckende Verfügbarkeit und Nutzbarkeit von 5G werde digitalen Operationssälen schon bald den nächsten Schub geben: »Dadurch können komplizierte telemedizinische Operationen in Echtzeit durchgeführt werden.« (me)
 


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