Strahlentherapie

Bestrahlungssystem Intrabeam 600

27. August 2020, 8:27 Uhr | Carl Zeiss Meditec
Intrabeam 600: Neue Langzeit-Ergebnisse bestätigen Wirksamkeit
© Carl Zeiss Meditec

Wirksamkeit bei gezielter intraoperativer Einmalbestrahlung* bestätigt

Die einmalige, gezielte intraoperative Bestrahlung (TARGIT) – mit Zeiss Intrabeam 600 – direkt nach der Tumorentfernung ist der externen Strahlentherapie (EBRT) in der Wirksamkeit nicht unterlegen. Im Rahmen der Genauigkeit der Studie ist das Risiko eines Wiederauftretens (Rezidivs) des Tumors in der Brust (Mammakarzinom) gleichwertig, und die nicht Brustkrebs bedingte Mortalität reduziert. Die randomisierte multizentrische Phase-3 Studie TARGIT-A mit 2298 Patientinnen erfüllt mit ihren 8,6 Jahres-Ergebnissen höchste wissenschaftliche Standards.

Weltweit konnten bereits mehr als 40.000 Patientinnen in über 350 Brustkrebszentren mit der TARGIT-Methode behandelt werden. »Die einmalige intraoperative Bestrahlung von Brustkrebs im Frühstadium kann eine bessere Alternative zur konventionellen Ganzbrustbestrahlung für die meisten Patientinnen während des primären Tumormanagements sein«, so Hauptstudienleiter Professor Jayant Vaidya, Professor für Chirurgie und Onkologie sowie wissenschaftlicher Leiter am University College London, bei der Vorstellung der Studienresultate. Es sei jetzt wichtig, die entsprechenden Behandlungsrichtlinien so schnell wie möglich weiterzuentwickeln., fährt Professor Jeffrey Tobias, Professor für Onkologie am University College London und Mitinitiator der TARGIT-A Studie, fort.(me)

Verglichen mit EBRT ist die lokale rezidivfreie Überlebensrate, der mit einmaliger TARGIT behandelten Frauen nicht unterlegen. Die Sterblichkeit ist aufgrund der geringeren kardiovaskulären Todesfälle im TARGIT-Arm sogar geringer. »Die positiven Ergebnisse freuen uns sehr, denn Zeiss Interbeam 600 stellt nun für viele Patientinnen eine hervorragende Behandlungsalternative dar«, sagt Ludwin Monz, CEO der Carl Zeiss Meditec AG.

Intrabaem 600 von Zeiss

Intrabeam 600 von der Carl Zeiss Meditec AG, Jena, ist laut Hersteller das erste voll integrierte Bestrahlungsgerät, welches in der interdisziplinären Strahlentherapie eingesetzt wird. Das System integriert die 3D-Planungssoftware Radiance, mit der es möglich ist intraoperative Strahlentherapie (IORT) exakt zu simulieren. Die auf dem Monte-Carlo-Algorithmus basierende Software lässt sich prä-, intra- und postoperativ einsetzen und bietet dabei die Möglichkeit zur Fallauswahl und Simulation der Dosisverteilung. So können angrenzende kritische Organe und unterschiedliche Gewebestrukturen in die Kalkulation einbezogen und einfacher dokumentiert werden.

Physikalische Eigenschaften

In dem miniaturisierten Linearbeschleuniger werden Elektronen emittiert und mit einer Spannung von bis zu 50 kV beschleunigt. Der Elektronenstrom wird durch die Sondenröhre gelenkt und trifft dann auf das Goldtarget, dabei wird die niederenergetische Röntgenstrahlung erzeugt. Das Design ist so gewählt, dass vom Zentrum in der Sondenspitze die sphärische Dosisverteilung der Strahlung generiert wird. Die erhöhte Ionisationsdichte der Strahlen im Gewebe bewirkt eine hohe relative biologische Effektivität im Nahbereich. Gleichzeitig wird durch den steilen physikalischen Tiefendosisgradienten dieser Strahlenart die Peripherie geschont. Das heißt, die Strahlung wirkt genau dort wo sie wirken soll und schont somit tieferliegendes gesundes Gewebe.

 

*für Brustkrebspatientinnen 


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