MRT im Mini-Format + OP der Zukunft + Begegnung der virtuellen Art
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Liebe Leserinnen und Leser,
Fortschritte in der Medizin bewegen sich oft zwischen Hoffnungsträger und Tabubruch. Nehmen wir zum Beispiel den Fall von Louise Brown, die 1978 als erstes »Retortenbaby« zur Welt kam – gezeugt mithilfe beziehungsweise Dank künstlicher Befruchtung.
Tatsächlich löste die Geburt neben großen Hoffnungen auch viele Ängste aus: Die Kirchen sprachen von einem teuflischen Eingriff in die Schöpfung, viele beschworen die Horrorvision von »Baby-Zucht-Anstalten« herauf. Heute hilft die In-vitro-Befruchtung Paaren weltweit, sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Und ihr wissenschaftlicher Vater, der Brite Robert G. Edwards, ist seit 2010 Nobelpreisträger.
Moralisch »schwierig« ist auch folgende Frage: Ist es vertretbar, Tiere als Ersatzteillager für den Menschen zu halten? In der Kardiologie beispielsweise werden seit Jahren Herzklappen von Schweinen eingesetzt, wenn das menschliche Material schlappmacht. Millionen Diabetiker spritzten sich Insulin aus der Bauchspeicheldrüse von Schwein und Rind. Und seit Freitag ist klar: Es können sogar Organe wie das Herz vom Schwein in den Menschen transplantiert werden.
Melanie Ehrhardt
Redakteurin medical design
MRT im Mini-Format
DeepSpin aus Berlin will die MRT-Untersuchung universell zugänglich machen. Die Idee: Gewicht und Größe der Geräte reduzieren, indem man einen einfacheren Magneten verwendet. Die schlechtere Bildauflösung kompensiert eine KI.
Finanzspritze für »OP der Zukunft«
Die Roboter assistierte Chirurgie ist am Campus Kiel des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein seit 2013 ein fest etabliertes Verfahren. Jetzt ist es gelungen, Fördermittel für ein Leuchtturmprojekt unter dem Titel »OP der Zukunft« einzuwerben.
Begegnung der virtuellen Art
Da staunten die Besucher und Besucherinnen am CES-Stand von Dassault Systèmes nicht schlecht: Denn sie selbst beziehungsweise ihr digitaler Zwilling begrüßte sie. Was sich nach einer Spielerei anhört, könnte gerade in der Medizin neue Möglichkeiten eröffnen.
*Foto: Tom Jemski/University of Maryland School of Medicine/dpa